Lüderitz: Sehenswürdigkeiten und deutsche Geschichte

Das auf den ersten Blick unscheinbare Lüderitz hat uns mit seiner deutschen Geschichte und seinen Sehenswürdigkeiten mitten im Nirgendwo überrascht. Es ist stark mit der Diamantenstadt Kolmanskop verbunden. Wir verbringen eine interessante und entspannte Zeit zwischen Hipster-Café, Kolonialzeit und Strandpromenade.


Willkommen zu unserem nächsten Beitrag über unseren Namibia Roadtrip. Heute teilen wir:

Nach unserer wunderschönen Erfahrung am Diaz Point, fahren wir in die ehemalige deutsche Hafenstadt Lüderitzbucht, die heute nur noch Lüderitz heißt. Wir freuen uns sehr, dass wir auch für diesen Stopp Zeit eingeplant haben. Lüderitz bietet uns einige Sehenswürdigkeiten und ganz viel deutsche Geschichte – es hat sich gelohnt!

Die (Diamanten-) Geschichte in der Lüderitzbucht

In unserem Beitrag über Kolmanskop findet ihr die ausführliche Variante der Diamantengeschichte. Nachdem 1908 zufällig Diamanten in der Gegend gefunden wurden, hat dieser Fund einen regelrechten Boom ausgelöst. Mitten in der Wüste ist Kolmanskop, seinerzeit die reichste Stadt der Welt, entstanden.

Die Hafenstadt Lüderitz, nur 13 Kilometer von der ehemaligen Diamantenstadt entfernt, ist mit dieser Geschichte eng verknüpft.

Lüderitz: Deutsche Siedlung an der Atlantikküste

Lüderitz liegt recht weit im Süden von Namibia und ist von einer Halbinsel vor der rauen Atlantikküste geschützt. Genau, es ist die Halbinsel, auf der wir am Diaz Point übernachtet haben. Die Stadt mit ihren etwas mehr als 12.000 Einwohnern ist recht klein. Bei einem kurzen Spaziergang bekommt ihr einen guten Eindruck, wie es zur Zeit von Deutsch-Südwestafrika hier ausgesehen haben muss. Die ganze Stadt steht übrigens auf Granitfelsen bzw. ist teilweise in diesen hineingebaut. Dies ergibt ein interessantes Stadtbild.

Weltreise 2021 Namibia Lüderitz Bucht
Am Rande der Namib-Wüste: Willkommen in Lüderitz
Weltreise 2021 Namibia Lüderitz Stadt Felsenkirche
Das Stadtbild von Lüderitz, rechts steht die Felsenkirche am Hang des Granitberges

Deutsche Kolonialgeschichte in der Lüderitzbucht

Am Hafen von Lüderitz finden wir eine kleine Promenade und einen Supermarkt. Nach unserem Besuch von Aus, können wir uns hier also wieder für den weiteren Roadtrip mit unserem 4×4 Camper eindecken. Es gibt Restaurants und eine Bar, aber wenige andere Touristen. Wir sitzen in der Sonne und beobachten den Alltag der Einheimischen. Wirklich eindrucksvoll ist die Ruhe des Atlantiks vor dem kleinen Stadtstrand. Die Halbinsel der Lüderitzbucht scheint wirklich einiges an Wind und Wellen abzuhalten!

In zweiter Reihe hinter der Promenade finden wir das Woermann Haus. Während des Diamantenbooms war es der Hauptsitz der Hamburger Reederei. Für die Versorgung mit sämtlichen Alltagsgütern, aber auch Baumaterialien, waren die Schiffe aus Deutschland enorm wichtig. In Lüderitz gibt es als Überbleibsel vom Diamantenboom auch weitere deutsche Kolonialbauten. Einige Häuser im Zentrum sind schön restauriert.

Die deutschen Namen und Bezeichnungen, die auf den ersten Blick lustig klingen mögen, stimmen uns auch nachdenklich. Wir würden nicht sagen, dass wir uns für die Vergangenheit schämen. Denn schließlich hätte keiner von uns heute, Einfluss auf die Geschichte nehmen können. Trotzdem bleibt ein beklemmendes Gefühl zurück, wenn wir gefragt werden, woher wir kommen und „Deutschland“ antworten. Zum Glück hat keiner der Namibier, mit denen wir uns unterhalten, derartige Bedenken oder Vorbehalte. Wir werden (trotzdem) stets sehr freundlich begrüßt und spüren echte Freude darüber, dass wir ihr Land besuchen.

Weltreise 2021 Namibia Lüderitz Woermann Haus Reederei
Das Woermann Haus der Hamburger Reederei in Lüderitz
Weltreise 2021 Namibia Lüderitz deutsche Kolonialbauten
schön restaurierte Kolonialbauten in der kleinen Stadt Lüderitz
Weltreise 2021 Namibia Lüderitz deutsche Geschichte
Einige Beispiele deutscher Geschichte in Lüderitz: Glück auf, Männerturnverein, Konzert- und Ballsaal und der Kanzler…

Der letztgeborene Einwohner von Kolmanskop

Auf unserem Spaziergang durch Lüderitz treffen wir einen besonderen Bewohner der Stadt. Er ist der Letzte, der in Kolmanskop geboren wurde! So hat er natürlich nur Kindheitserinnerungen an die Diamantenstadt selbst. Dennoch ist es sehr interessant, seine Geschichte und Sicht der Dinge zu hören! Er erzählt auch über die Entwicklung von Lüderitz und die aktuelle Situation.

Die letzten Gebäude, die wir uns ansehen, sind die Turnhalle und die Lesehalle. Beide werden auch heute noch für ihren ursprünglichen Zweck, als Turn- und Versammlungshalle und als Bücherei, benutzt.

Gastronomische Vielfalt in Lüderitz

Lüderitz hat auch gastronomisch einiges zu bieten. Wenn ihr mit Eurem Allrad und Dachzelt das Land bereist und mal eine Abwechslung vom Camping-Essen möchtet, seid ihr hier richtig! Es ist eine der wenigen Möglichkeiten, abgesehen von Swakopmund. Am Hafen gibt es einige gehobenere Restaurants mit Blick auf den Atlantik. Im Zentrum von Lüderitz finden wir hippe und gemütliche Cafés. Wir freuen uns sehr über das Angebot und schlemmen erst einmal ordentlich *grins. Nach zwei sehr guten Fischbrötchen gibt es heiße Waffeln und super leckeren Kaffee!

Von uns gibt es eine klare Empfehlung für den Besuch von Lüderitz. Wie gesagt, ihr könnt recht schnell einen guten Eindruck gewinnen, wenn ihr nicht so viel Zeit habt. Außerdem solltet ihr die Halbinsel und Bucht vor Lüderitz nicht verpassen! Beides gehört zum Tsau-||Khaeb-(Sperrgebiet) Nationalpark und ist traumhaft schön. Nicht zu vergessen sind natürlich die Pinguine!


Wir hoffen, wir konnten Euch einen guten Eindruck von Lüderitz vermitteln. Vielleicht nehmt ihr es nun auch in Eure Reiseplanung auf oder wart schon dort? Schreibt uns gerne Eure Gedanken. Bis zum nächsten Beitrag alles Gute! Jenny

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