Makgadikgadi-Nxai: Wildlife, Baobabs und Salzpfannen

Unverhofft genießen wir einen tollen zusätzlichen Safari-Tag: Der Makgadikgadi-Nxai Nationalpark begeistert uns mit abwechslungsreicher Landschaft und vielen Tieren. Außerdem erleben wir die abenteuerlichste Fährfahrt unserer Reise und treffen auf feuchte Salzpfannen.


Hippos auf der Campsite und Flussüberquerung per Muskelkraft

Am Rande des kleinen Dorfes Khumaga wachen wir im Boteti River Camp von den durchdringenden Schreien der hippos (Flusspferde) auf. Wir frühstücken im Zelt und schlendern anschließend durch üppiges Grün über das riesige Gelände des Campingplatzes. Das Restaurant hat eine Dachterrasse mit Blick auf den Boteti River. Lange Zeit hat der Boteti kein Wasser mehr geführt und ist erst seit etwas mehr als zehn Jahren wieder ein Fluss. Der Anblick des blauen Wassers zwischen den leuchtend grünen Pflanzen des Uferbewuchs ist wunderschön! Wir saugen das Farbenspektakel in uns auf, bevor wir uns mit unserem kaputten Vorderreifen beschäftigen (bei der Ausfahrt aus der Central Kalahari bemerkt, siehe hier).

Über Nacht haben wir reichlich Luft verloren, weshalb wir vor der Weiterfahrt noch einen der beiden Ersatzreifen aufziehen müssen. Als wir beginnen, unser Werkzeug herauszuholen, kommen die beiden Mitarbeiter der Campsite sofort zu uns und haben den Wagen schneller aufgebockt, als wir gucken können. Unser Beitrag beschränkt sich darauf, den Ersatzreifen unter dem Wagen herzuholen und den kaputten zu verstauen. Sie lassen sich nicht davon abhalten uns zu helfen und uns bleibt nur, uns herzlich zu bedanken!

Etwas später als erhofft fahren wir zum Flussufer, um die hippos zu sehen! Wir sind so nah an der Campsite, dass wir auch locker hätten laufen können (was die Einheimischen auch tun), aber unser Gastgeber empfiehlt uns, mit dem Auto zu fahren. Die Flusspferde sind sehr territorial und gehören nicht umsonst zu den gefährlichsten Tieren der Welt. Sie sind zwar Pflanzenfresser, aber einfach nicht gerne in Gesellschaft und fallen Eindringlinge sofort an. Wir parken also mit etwas Sicherheitsabstand zum Flussufer, aber immer noch nah genug, um die zahlreichen Flusspferde beobachten zu können. Die Köpfe, die aus dem Wasser ragen, sind mal mit einem Vögelchen oder einer Seerose bedeckt. Wir hören ein Schreien von rechts, woraufhin sich links ein Maul öffnet und antwortet. Es ist wahnsinnig beeindruckend! Total surreal ist nur das Glockengeläut im Hintergrund von den am Ufer grasenden Kühen… *grins

am Boteti River – links biegen wir zu den hippos ab…
hippos im Boteti River
so laut die Flusspferde auch sein können, jetzt sehen sie sehr friedlich aus

Der Besuch der Flusspferde auf dem Gelände des Boteti River Camp ist nur ein kurzer Abstecher. Heute fahren wir noch bis zur Baines Baobabs Campsite im Nxai Pan Nationalpark. Die kürzeste Strecke dorthin führt durch den Makgadikgadi Pans Nationalpark. Wir überlegen erst, den Umweg über die Asphaltstraße zu nehmen. Aber im Camp wird uns bestätigt, dass die Makgadikgadi-Strecke gut zu befahren sei. Also freuen wir uns auf einen zusätzlichen Nationalpark auf der anderen Seite des etwa 100 Meter breiten Boteti Rivers. Die Konstruktion der Fähre aus alten Fässern, die mit ein paar Holzbrettern und Stahlplatten zusammengehalten wird, sorgt vorher noch für ein bisschen Abenteuer. Mit nassen Reifen erreichen wir die beiden Dielen der Auffahrtsrampe und werden zentimetergenau auf der Fähre ausgerichtet. Dann beginnen die beiden Männer, uns auf die andere Seite zu ziehen. Ja, richtig gelesen! Es ist die umweltfreundlichste Fähre auf unserer bisherigen Weltreise!

Bis zum anderen Ufer kommen wir allerdings nicht. Gefühlt mitten im Fluss bekommen wir das Signal, loszufahren und die Fähre zu verlassen. Wir zögern… Die beiden winken und lachen… OK, vertrauen wir ihnen und rollen los. Aaah, ist das ein komisches Gefühl, einfach in den Fluss zu fahren. Doch die nächste Herausforderung wartet sogleich: Am Ufer angekommen, geht es vor uns eine super steile Böschung hoch. Würden die beiden Männer auf der Fähre nicht aufmunternd weiter winken, wir hätten wahrscheinlich eine Umfahrung gesucht. Aber unser Hilux ist wirklich top und mit Erreichen der Kuppe stehen wir quasi schon am Eingangstor zum Park. Check, der Ersatzreifen hält. Und gemäß Aussage am Gate sind alle Wege im Park „very easy“ zu fahren. Gut, dann los!

die Fähre über den Boteti River, direkt hinter dem Boteti River Camp
trockenen Fußes über den Fluss zum Makgadikgadi Nationalpark
der Boteti wird vom Okavango gespeist, ein Vorgeschmack auf das Okavangodelta

Makgadikgadi Nationalpark- traumhafte Landschaft am Boteti

Die direkte Verbindung zum Phuduhudu-Gate im Nordwesten, wo wir den Park wieder verlassen, ist nur etwa 40 Kilometer lang. Wir haben also Zeit und fahren langsam durch den Park, um möglichst viele Tiere zu sehen. In der ersten Stunde treffen wir sage und schreibe ein Auto eines Rangers, ansonsten sind wir alleine. Die Piste ist sandig, aber gut und vor allem frei von Dornbüschen *grins (Lies hier unsere Erfahrungen im Central Kalahari Game Reserve…).

Bald verlassen wir die Hauptstrecke und fahren näher an den Boteti River heran. Über einige Bäume hinweg genießen wir die wundervolle Aussicht auf den tiefblauen Fluss. Da möchten wir noch näher ran! Auf dem Weg entdecken wir aber erst einmal einen wahren Schlachtplatz mit riesigen Knochen. Die können nur von einem Elefanten stammen. Wir fragen uns, wie dieses riesige Tier wohl gestorben ist und wie viele andere Zwei- und Vierbeiner sich an dem Elefanten sattgefressen und die Knochen blankgewetzt haben. Durch das Bremsen und Anhalten des Autos haben wir anscheinend eine Herde Zebras aufgeschreckt. Während wir gebannt auf die riesigen Knochen starren, galoppieren die Zebras davon und hinterlassen eine riesige Staubwolke.

der Weg zu den Nxai Pans führt durch den Makgadikgadi Nationalpark
Elefantenknochen am Wegesrand, ein Stück weiter lag noch der Schädel
skurrile Landschaft oberhalb des Flusses

Das Flussufer: So nah und doch so fern… Wir stehen an einem der Abzweige zum Boteti und beraten uns. Trauen wir uns, diese steile, tiefsandige Abfahrt zum Fluss zu? Und was noch wichtiger ist, kommen wir hinterher auch wieder hoch??? Aber wir wagen es (natürlich *grins), geraten in Schieflage und werden ganz schön durchgeschüttelt, kommen aber heile unten an. Der Aussichtspunkt am Boteti Flussufer lässt uns einfach nur staunen. Der blau leuchtende Boteti mit den zahlreichen weißen Seerosen und den vielen verschiedenen Grün- und Gelbtönen am Ufer ist einfach faszinierend und ein krasser Kontrast zu der riesigen Savannenlandschaft in der Zentralkalahari in den letzten Tagen. Untermalt wird die Aussicht von den vielen Vögeln, deren Gezwitscher die ansonsten absolute Ruhe unterbricht. Der Weg zwischen unserem Auto und dem Wasser ist mit unzähligen kleineren Knochen gesäumt. Da wurden wohl schon so einige beim Trinken überrascht…

Kaum vorstellbar, dass vor Millionen Jahren der Okavango River bis hierher, in den Makgadikgadi Lake, floss. Heute sind von dem einstigen See, der etwa die Größe der Schweiz hatte, nur noch die Salzpfannen übrig. Wir fahren weiter am Boteti entlang und sind gefesselt vom Anblick der vielen Zebras, Kudus, Springböcke und anderer Antilopen am Flussufer, die dort friedlich grasen. Zahlreiche Elefantenspuren finden wir auch, sowohl Fußspuren als auch die aufgrund der Größe eindeutig zu identifizierenden Ausscheidungen, aber die Verursacher zeigen sich leider nicht. Irgendwann läuft uns doch wieder die Zeit davon und wir möchten langsam weiterfahren, aber wir könnten einfach ewig hier verweilen und diese Atmosphäre mit den unzähligen Tieren, dem tiefblauen Wasser und der farbenfrohen Natur genießen. Eine große Geierkolonie am Wasser ist unser letzter Anblick, dann kriechen wir langsam den Berg wieder hoch.

am Flussufer des Boteti Rivers im Makgadikgadi Nationalpark
Zebras am und im Fluss im Makgadikgadi Park

Wir fahren weiter in Richtung der Nxai-Pans und zur Ausfahrt des Makgadikgadi Nationalparks am Phuduhudu-Gate (was übersetzt Steinbock bedeutet). Unsere Konzentration gilt erst einmal der Piste, es wird nämlich richtig tiefsandig. Zwischendurch kommt uns tatsächlich ein LKW auf dieser Strecke entgegen, der ganz schön schnell unterwegs ist. Für uns macht es das leider nur komplizierter, da die Piste noch tiefer wird und wir zudem nicht in die LKW-Spuren hineinpassen, weil unser Auto zu schmal ist… Wie in der Kalahari: Je mehr wir uns dem Ausgang nähern, desto schlechter wird der Weg.

Da nehmen wir die Giraffen, die plötzlich vor uns stehen, als willkommene Pausen von der Fahrt. Es ist so lustig, wenn sich diese riesigen Tiere in Bewegung setzen und loslaufen, gefühlt ist dafür der Begriff Zeitlupe erfunden worden. Nach mehr als einer Stunde, 25 Kilometern Tiefsand und mehreren Giraffen-Stops erreichen wir das Gate und die freundliche Mitarbeiterin fragt uns grinsend, wie die Strecke zu fahren war. Sie erklärt, dass die Piste durch die regelmäßig verkehrenden LKW stark beansprucht ist. Das klang heute Morgen noch anders! Immerhin soll das Fahren im Nxai Teil des Parks leichter sein. Das freut uns, denn das bedeutet die Chance, noch im Hellen anzukommen…

…und nochmal der Boteti River: Der Anblick ist einfach zu schön!

Nxai Pans – nasse Salzpfannen und Slalomfahrt im Dunkeln

Vor dem Besuch der Nxai Nationalparks haben wir mehrfach gehört, dass wir aufpassen sollen, unser Auto dort nicht zu versenken. Eigentlich sollte es jetzt, Mitte Mai, möglich sein, über die Salzpfannen zu fahren, da sie komplett trocken sind. Wegen der starken Regenfälle im Frühjahr ist es dieses Jahr jedoch anders und die Gefahr des Einsinkens sehr groß. Im Gegensatz zum Tiefsand kommt man dann auch nicht mehr alleine da raus. Wir haben auf jeden Fall Respekt vor der Fahrt und lassen uns am Gate daher explizit versichern, dass unsere Campsite (Baines Baobab 3) offen und die Strecke befahrbar ist.

Wir bekommen eine Wegskizze, mit dem Hinweis, den äußeren der beiden Wege zu nehmen. Uns verunsichert die Beschreibung, da wir aus maps.me beziehungsweise Organic Maps (unserer treuen offline-Karte) wissen, dass es mehr als zwei Wege gibt und wir fragen noch einmal nach. Uns fällt erneut auf, dass viele Leute überhaupt nichts mit solchen Karten anfangen können. Die Mitarbeiterin am Gate schiebt auf dem Handy hin und her, bis die Landkarte mehrere hundert Kilometer entfernt ist, zeigt dann wieder auf ihre handgemalte Skizze und sagt: „Take this one, that’s the easy map!“ Ja, OK… Das hilft uns so richtig weiter… (Später wird dies der Running Gag für den Rest des Urlaubs: die easy-map *grins)

Wir starten maps.me beziehungsweise Organic Maps und fahren los. Nach kurzer Zeit kommen wir wieder an einem „Fressplatz“ vorbei. Diesmal scheint die Verköstigung noch frisch zu sein und es stinkt nach Verwesung. Aber auch hier sehen wir nur Knochen und keine Tiere. Schon bald dämmert es. Am Wegesrand entlang der Cutline laufen immer wieder Giraffenfamilien an uns vorbei. Mega schön! Als die Sonne schon fast untergeht, biegen wir in den Park ein und sehen am Horizont einige Salzpfannen, in denen sich das Licht spiegelt.

Wir bleiben abrupt stehen, als wir in einer der Pfannen Tiere erkennen: Vor dem pink-rosa-rotem Himmel duscht, frisst, trinkt und spielt eine große Elefantenfamilie mit Jungtieren!! Im Hintergrund laufen einige Antilopen und Strauße vorbei. Es sieht aus, als wenn jemand die Tiere für den Kitsch-Moment dort hingestellt hätte… Während wir den Anblick genießen, laufen zwei Elefantenbullen vor uns über die Straße. Wir freuen uns, diese großen Dickhäuter mal wieder lebend zu sehen!

lebende Elefanten wären uns lieber…
Wegweiser zu den Baines Baobab im Nxai Nationalpark
eine Giraffenfamilie spaziert neben uns her
leuchtende Savannenlandschaft in der Abenddämmerung
Sonnenuntergang über den Salzpfannen der Nxai Pans

Die berühmte Bauminsel Baines Baobab erreichen wir erst, als es fast dunkel ist. Dort stehen drei wirklich riesige Baobabs (Affenbrotbäume) und mehrere kleinere. Diese imposanten Bäume mit ihren dicken Stämmen können bis zu 800 Jahre alt werden. In Tansania hatten wir gehört, dass die Menschen sagen, die Bäume sehen aus, als wenn sie falsch herum in der Erde stecken würden… Jedenfalls sehen sie faszinierend aus und das Mondlicht verleiht der Landschaft zusätzlich eine gewisse Mystik.

Unsere Campsite ist noch fünf Kilometer entfernt. Das hört sich wenig an, ist aber abenteuerlich, wenn der Weg über die große Kudiakam-Salzpfanne führt, die aufgrund der starken Regenfälle weitestgehend noch unter Wasser steht. Die normale Route ist somit keine Option. Wir hangeln uns an den trockenen Abschnitten am Pfannenrand entlang. Manchmal gibt es nur eine Buckelpiste über den üppigen Uferbewuchs. Ein paar Mal steigen wir lieber aus, um die Möglichkeit der Weiterfahrt zu checken. Riechen hilft da übrigens sehr, denn die feuchten Stellen in der Salzpfanne stinken ordentlich.

Vollkommen aufgewühlt von der Fahrt erreichen wir im Dunklen unsere Campsite und parken unter einem riesigen Baobab. Wir sind ganz alleine, nur mit diesem riesigen Baum! Der Holzverschlag mit dem Klo ist etwas entfernt, daher sparen wir uns den Gang dorthin lieber. Schließlich gibt es auch hier Löwen und andere Wildtiere, es riecht auf jeden Fall nach Wildkatzen-Pipi *grins. Wir bauen das Zelt auf und genießen dann die Geräuschkulisse um uns herum – die Stille!

die Bauminsel Baines Baobab im Mondlicht
auf dem Weg zur Campsite: im Dunklen immer am Rand der Pfanne entlang
unser Dachzelt unter dem riesigen Baobab und dem wundervollen Sternenhimmel

Vogelwelt zwischen Baobabs in nassen Nxai Salzpfannen

Der Baobab auf unserer Campsite ist so riesig, dass der große Allrad-Camper daneben wie ein Spielzeugauto aussieht. Im Hellen entdecken wir sogar einige Baobab Früchte an den blattlosen Zweigen und auf dem Boden. In Tansania hatten wir die Samen der Früchte in verschiedenen Geschmacksrichtungen mariniert gegessen, zum Beispiel mit Kokos-Chili, hier probieren wir sie pur. Im reifen Zustand sind sie sehr trocken und zerfallen auf der Zunge fast zu Staub. Der Geschmack ist leicht säuerlich. Es gibt sicherlich viele Früchte, die wir lieber essen, aber hey: Wir haben alleine hier unter diesem Baum übernachtet! Um den Baum herum wäre genügend Platz für mehrere Autos, es gibt die übliche Feuerstelle und einen Grill. Der ablution block mit Eimerdusche und Toilette ist ähnlich wie in der Central Kalahari etwas entfernt in einem Holzverschlag untergebracht.

unser Campingplatz: Baines Baobab 3
Ausfahrt der Campsite und strahlend blauer Himmel über der Kudiakam-Salzpfanne

Unsere heutige Fahrt in den Norden der Nxai Pans unterbrechen wir bereits nach den ersten zwanzig Metern… Wir sind einfach so beeindruckt von der Kudiakam-Pfanne mit den zahlreichen Flamingos und sonstigen Vögeln, die hier leben.

Entlang der Pfanne fahren wir den gestrigen Weg zurück in Richtung Baines Baobab. Jetzt sehen wir erst so richtig, wie feucht die Pfanne ist und wie nah wir an diesen Stellen vorbeifahren (und gestern im Dunklen vorbeigefahren sind). Mittlerweile denken wir „gut, dass es gestern dunkel war…“ *grins. Echt krass, wie wir mit einer absolut rudimentären Wegbeschreibung hier allein in der Wildnis sind. An manchen Seitenarmen ist die Kudiakam Salzpfanne relativ trocken, das leuchtende Weiß des Salzes sieht sehr beeindruckend aus. Wir erreichen die berühmten Baines Baobabs, die ihren Namen übrigens von Thomas Baines haben, der diese Baumgruppe in den 1860er-Jahren gemalt hat und so zu Berühmtheit brachte. Es ist ein sehr imposanter Ort und die Bäume sind noch dicker und größer als bei uns auf der Campsite.

am Rande der nassen Salzpfanne entlang
so hell leuchtet das Salz in den trockenen Seitenarmen der Pfanne

Zebra- und Elefantenparade am Wasserloch

Der nasse Teil der Fahrt entlang der Salzpfanne ist nun vorbei. Wir möchten jetzt in den Norden zur Nxai Pan fahren, wo es einige Wasserlöcher gibt. Dort versprechen wir uns viele Tiersichtungen. Nach etwa 20 Kilometern Sandpiste entdecken wir kurz vor dem Eingangstor in den nördlichen Teil des Parks ein Wasserloch, an dem ein riesiger Elefantenbulle steht und trinkt. Wir sind fasziniert von den Geräuschen, die lautstark ertönen, wenn er den vollen Rüssel in seinem Maul entleert. Nur wenige Minuten später nähert sich eine Kudu-Gruppe vorsichtig aus dem umliegenden Busch. Erst inspiziert das Männchen die Umgebung und traut sich dann, vorsichtig zu trinken. Anschließend gehen die Weibchen und die kleinen Kudus zur Wasserstelle. Im Gegensatz zum Elefanten sind die Kudus sehr schreckhaft und gucken sich ständig um. Wir lieben es, die Tiere hier in der freien Natur in aller Ruhe zu beobachten.

Elefanten-Bulle an einem Wasserloch der Nxai Pan

Als das Wasserloch wieder verlassen ist, fahren wir weiter in die trockene Nxai Pan. Wir freuen uns über eine Familie mit sieben Giraffen, über einen erneut tot herumliegenden und noch verwesenden Elefanten dagegen eher weniger. In einiger Entfernung sehen wir aber glücklicherweise schon einen lebendigen Dickhäuter am Wasserloch baden und trinken. Wir entscheiden, hier am Wasserloch unsere Mittagspause zu verbringen. Letztlich stehen wir zwei Stunden gebannt an der Wasserquelle und die verlaufen in etwa so:

Ein Elefant kommt angetrottet, wird schneller, sobald er das Wasser fast erreicht hat, badet sich, trinkt ausgiebig und läuft dann gemütlich wieder weg. Wir sehen ihnen die Freude über das Wasser so richtig an! Wenn der Bulle weit genug von der Badestelle entfernt ist, sehen wir bereits den nächsten Elefanten aus dem Busch hervorkommen. Die Szenerie wiederholt sich mehrfach. Ein paar Geier sitzen neugierig daneben und gucken den Elefanten zu. Als wir uns gerade fragen, wie viele Elefanten wohl noch kommen, nähert sich eine große Zebraherde.

Die Zebras stellen sich zuerst erst brav an und lassen dem Elefanten den Vortritt. Dann ist der Durst aber anscheinend doch größer und sie wagen sich vorsichtig zum Wasser. Der Elefant guckt hoch, trötet einmal kurz in die Richtung der Zebras, um sie ein wenig auf Abstand zu halten und duscht sich dann ausgiebig mit dem Rüssel ab. Im Hintergrund sind noch mehr Zebras und ein weiterer Elefantenbulle auf dem Weg zum Wasserloch zu sehen. Es sieht aus, als ob die Tiere eine feste Rang- und Reihenfolge für die Nutzung des Wasserlochs unter sich ausgemacht hätten… Im Hintergrund laufen ein paar Springböcke umher. Wir könnten den ganzen Tag hier stehen bleiben, es passiert immer etwas und wir stören die Tiere anscheinend überhaupt nicht.

Elefanten-Dusche am Wasserloch der Nxai Pan

Tierische Autobahn auf dem Weg nach Maun

Wir möchten heute noch nach Maun, in die Stadt. Toi toi toi, der Reservereifen transportiert uns bisher zuverlässig und sicher. Aber wir haben das Auto noch vier Wochen und da fühlen wir uns mit vier gleichwertigen Reifen auf dem Auto einfach besser. Zudem ist Maun der Ausgangspunkt schlechthin in Botswana für Selbstfahrer-Reisen in das Moremi Game Reserve im Okavangodelta. Auf dem Weg aus dem Nationalpark heraus, werden wir von einem Elefanten aufgehalten, der unseren Weg kreuzt. Heute ist wirklich ein Elefanten-Tag. Wir verlassen den Makgadikgadi-Nxai Nationalpark und stellen uns auf etwa 150 Kilometer Hauptverkehrsstraße ein: Immer geradeaus und langweilig. Dachten wir, … binnen kurzer Zeit entdecken wir jedoch jede Menge Zebras, viele Giraffen, Strauße und weitere Elefanten, die alle direkt neben der Autobahn herlaufen. Dass die meisten Autos mit Tempo 120 vorbeirasen, scheint die Tiere nicht zu stören. Es sieht aus, wie im Nationalpark, nur mit asphaltierter Straße *grins.

am Gate des Nationalparks erhöhen wir wieder den Reifendruck

In Maun erleben wir ein Déjà-vu: Die Tür zur reservierten Unterkunft ist verschlossen! Wir sehen jedoch Lichter und klopfen. Irgendwann öffnet eine Frau das riesige Tor einen Spalt breit und erklärt uns, dass die Unterkunft bereits vor einigen Wochen zu einem C…-Krankenhaus umfunktioniert wurde. Zwar hatten wir die Unterkunft erst vor einer guten Woche reserviert, aber gut. Wir finden ein sehr gemütliches Hostel auf einer kleinen Insel in der Nähe checken direkt am Flussufer ein.


Wir sind so froh, dass wir den tollen Makgadikgadi-Nxai Nationalpark quasi auf der Durchreise entdecken durften. Dank des Boteti River sind wir nun voller Vorfreude auf das Okavangodelta. Wie hat es Euch gefallen? Viele Grüße, Thomas

Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung. Wir berichten Euch von maps.me und Organic Maps. Einfach, weil wir davon überzeugt sind!

2 Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert