Mesosaurus Fossil Campsite Namibia

Zum ersten Mal schreiben wir einen eigenen Beitrag für eine Campsite, denn: Das Mesosaurus Fossil Camp in Namibia ist viel mehr als nur ein Stellplatz. Auf dem riesigen Gelände blühen die berühmten Quiver Tree Aloen, die Köcherbäume, und wirken zwischen den klingenden, roten Felsen einfach nur malerisch.


Willkommen zu unserem Mesosaurus-Beitrag als Teil von unserem Namibia Roadtrip. Heute teilen wir:

Mesosaurus Fossil Campsite: Quiver Tree Forest und Giants Playground?

Weil es mittlerweile schon dunkel geworden ist, fahren wir zu unserer Campsite. Unser Platz auf dem Mesosaurus Fossil Camp ist weit entfernt von der Zufahrtsstraße gelegen. Im Dunklen ist es schwierig auszumachen, wo genau wir auf dem riesigen Gelände stehen können. Nachdem wir das erste Mal geparkt haben und aussteigen, sehen wir, dass wir in einem trockenen Flussbett stehen. Obwohl hier mit Sicherheit über Nacht kein Wasser ankommen wird, parken wir noch einmal um. Schließlich stellen wir uns neben einen großen Baum.

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Nach dem Essen ist der Tag für mich (Jenny) allerdings noch nicht vorbei. Die einzigen anderen Gäste auf dem Stellplatz sind mit einer mega professionellen Fotoausrüstung auf der Jagd nach dem besten Milchstraßen-Foto. Es bereitet mir große Freude, mich mit ihnen zu unterhalten und selbst mein Glück zu versuchen (ja, immer noch ohne ein Stativ…). Manchmal ist es unheimlich, weil ich nicht weiß, ob einer der Zeltnachbarn oder doch ein Tier durch die Savanne streift. Trotz aller Schönheit und Faszination für den Nachthimmel wird es mir irgendwann zu kalt und ich klettere schnell ins Dachzelt.

Weltreise 2021 Namibia Mesosaurus Camp Milchstrasse
die Milchstraße über dem Mesosaurus Fossil Camp

Riesiges Vogelnest neben unserem Dachzelt

Als wir am nächsten Morgen aufwachen, treffen wir den sehr netten Besitzer der Campsite, der sich erkundigt, ob alles in Ordnung ist. Er erklärt uns auch, wo wir gestern Abend im Dunklen geparkt haben:

Der Baum neben unserem Auto ist gar nicht so groß wie gedacht. Vielmehr haben unzählige Webervögel (auch Widahfinken genannt) ein riesiges Nest darin gebaut und zwitschern uns lautstark entgegen! Das Nest sieht aus wie ein riesiges Kunstwerk. Die schlauen Tiere benutzen biegsame und stabile Pflanzenfasern und knoten diese an die Zweige der Bäume. Dazwischen werden Grashalme geknüpft, indem die Webervögel tatsächlich die Halme mit den Füßen festhalten und mit dem Schnabel Knoten anfertigen.

Manchmal findet man einzelne Hängenester, die vom Baum herunterhängen. Oft werden jedoch auch Gemeinschaftsnester gebaut, die eine Länge und Breite von jeweils drei bis vier Meter erreichen können. Diese werden dann von mehreren hundert Tieren bewohnt. Trotzdem gibt es viele abgegrenzte Bereiche für jede Vogelfamilie. Um eine Plünderung durch Raubvögel zu vermeiden, zeigen die Eingänge der einzelnen Nester nach unten. Manchmal werden die Nester der Webervögel so groß und schwer, dass Bäume unter deren Gewicht zusammenbrechen.

Übrigens bauen die Männchen das Nest an sich, um ein Weibchen anzulocken. Sobald ein Weibchen dann ein Nest annimmt, kümmert dieses sich um den Innenausbau mit Federn, Pflanzenwolle und Zweigen.

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mit uns übernachten hunderte von Widahfinken auf der Mesosaurus Campsite
Weltreise 2021 Namibia Mesosaurus Webervogelnest Widahfinken
aus dem riesigen Webervogel-Nest zwitschern uns unzählige Bewohner entgegen

Tour über die Mesosaurus Fossil Campsite

Nachdem wir das Kunstwerk im Baum ausgiebig bestaunt haben, lädt uns der Besitzer der Campsite zu einer Tour über sein Grundstück ein. Dieses ist – auch für namibische Verhältnisse – riesig! Alleine vom Gate und dem Haus, in dem er mit seiner Familie wohnt, sind wir über drei Kilometer bis zur Campsite gefahren. Dahinter befindet sich ein etwa zehn Kilometer langer offroad track, auf dem Besucher alleine das Gebiet erkunden dürfen. Nur der Teil, den wir auf der Mesosaurus Fossil Campsite besuchen, ist etwa fünf mal 20 Kilometer groß!

4×4-Piste auf der Mesosaurus Campsite

Staunen über fast 300 Millionen Jahre alte Fossilien

Der erste Stopp auf der Tour über das Gelände des Mesosaurus Fossil Camp führt uns zu den namensgebenden Fossilien. Als diese auf dem Grundstück gefunden wurden, dachte der Besitzer zunächst, dass es sich um Überreste von Dinosauriern handeln würde, die vor etwa 70 bis 250 Millionen gelebt haben. Nach einer Untersuchung wurde jedoch festgestellt, dass die Fossilien deutlich älter sind und aus der Zeit vor den Dinos stammen, nämlich von den Mesosaurus (oder Mesosauriern). In Namibia gibt es aber auch Funde von großen Dinosauriern und so dachte Thomas erst, dass wir Dinosaurierspuren zu sehen bekommen…

Der Mesosaurus gilt als das erste Reptil der Erdgeschichte und hat etwa vor 280-290 Millionen Jahren gelebt. Es ist gleichzeitig das erste Wirbeltier, das sich an Land fortgepflanzt hat. Trozdem hat es wohl die meiste Zeit im Wasser verbracht und zwar in dem Binnenmeer, das sich zwischen Südamerika und Afrika gebildet hat, als der Urkontinent Gondwana zerfallen ist.

Die Mesosaurier sind kleine und schlanke Reptilien gewesen, die maximal einen Meter lang wurden. Die Fossilien zeigen sehr gut die Wirbelsäule, die Beine und Füße mit Zehen. Sogar die Hände mit anschließender Elle und Speiche sind zu sehen. Der Kopf der Tiere war sehr weich, daher ist der Abdruck in den Steinen nicht so ausgeprägt. Auf dem Rücken hatte der Mesosaurus Stacheln, die ebenfalls in den Fossilien zu erkennen sind.

In den meisten Funden sind keine Knochen der Tiere mehr enthalten, da das Wasser sehr sauer ist und diese zersetzt hat. Weiter oben auf dem Berg, wo sich das Wasser nicht anstaut, wurden allerdings vereinzelte Knochenreste gefunden. Außerdem sehen wir Koprolith… Das ist der versteinerte Kot der Tiere. Dieser soll nun untersucht werden, um herauszufinden, was die Tiere gefressen haben.

Gelände der Campsite, auf dem die Fossilien gefunden wurden
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Mesosaurus Fossil mit Wirbelsäule und Beinen, Füßen und Zehen

Klangsteine, Pimbis und Köcherbäume

Von der Fundstelle der Fossilien fahren wir mehrere Kilometer über die Campsite. Das Gelände sieht aus wie eine Mischung aus dem Quiver Tree Forest und dem Giants Playground.

Hier erfahren wir alles über die Köcherbäume und die aufgestaptelten Granitblöcke. Viele interessante Fakten über den Quiver Tree teilen wir in unserem nächsten Beitrag. Die rechteckigen Steine sind durch die sogenannte Blockverwitterung entstanden. Zunächst ist flüssige Lava unter der Erdoberfläche aufgestiegen. Weil der Druck jedoch nicht ausreichend groß war, um die Lava über die Erde zu drücken, ist sie in unterirdischen Säulen erstarrt. Im Laufe der Zeit sind die weichen Schichten ringsherum sedimentiert und weggesackt. Die Risse zwischen den heute zu sehenden Blöcken haben sich durch Spannungen gebildet.

Weltreise 2021 Namibia Mesosaurus Campsite Steinbloecke
die Granitblöcke sehen wirklich aus wie von Riesen übereinandergestapelt
Weltreise 2021 Namibia Mesosaurus Fossil Camp Steinbloecke
tatsächlich hat die Blockverwitterung diese Felsformationen erschaffen

An einem der Steinstapel hören wir sogar ein kleines Konzert. Der Besitzer der Campsite schlägt die Steinblöcke so an, dass verschiedene Töne erklingen. Die Melodie von Bruder Jakob ist sehr eindeutig zu erkennen. Das zweite, afrikanische Lied kennen wir nicht, finden es aber sehr harmonisch zu der Umgebung, in der wir uns befinden.

Irgendwann verabschiedet sich der Besitzer und wir dürfen alleine so lange wir möchten über das Gelände laufen und fahren. Die Landschaft mit den bizarren Steinen und Köcherbäumen, also Quiver Tree Forest und Giants Playground vereint, empfehlen wir jedem Namibiabesucher!

Bevor wir die Campsite verlassen, stoppen wir noch neben der Schafsherde. Der Nachwuchs ist so niedlich, dass wir die Tiere noch eine ganze Zeit beobachten!


So, diese Eindrücke sind unser Grund, warum die Mesosaurus Fossil Campsite in Namibia einen eigenen Beitrag von uns bekommen hat. Wir empfehlen den Besuch sehr! Trotzdem möchten wir natürlich noch den Quiver Tree Forest und Giants Playground erkunden. Davon erzählen wir Euch das nächste Mal. Viele Grüße Jenny

* Hinweis: Dies ist unbezahlte Werbung, da wir Euch erzählen, auf welcher Campsite wir waren..

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