Von Walvis Bay bieten sich zahlreiche, wunderschöne Ausflüge an, zum Beispiel zur Düne 7. Wir nehmen Euch mit in ein sandiges Abenteuer, das uns mal wieder eine riesige Freude bereitet. Seid ihr startklar für viel Sand und einen schönen Sonntagnachmittag auf namibische Art?
Bevor wir Namibia verlassen, verbringen wir noch eine Woche in Swakopmund und Walvis Bay. Über unsere Erlebnisse in Swakopmund mit dem Besuch der Robben am Cape Cross und der Fahrt des Welwitschia Drive haben wir bereits berichtet.
Dieses Mal erzählen wir Euch vom Abenteuer Wüste:
- In der Wüste bei Walvis Bay – Wie hoch ist die Düne 7?
- Düne 7 – Aufstieg auf eigene Faust
- Aussicht auf die Wüste vom Gipfel der Düne
- Abstieg in der Namib-Wüste und freudiges Fazit
In der Wüste bei Walvis Bay – Wie hoch ist die Düne 7?
Am zweiten Tag erleben wir zunächst ein ziemliches Kontrastprogramm zu dem vielen Wasser am Vortag. Direkt bei Walvis Bay befindet sich die bekannte Düne 7. Dort ist unser erster Stopp des Tages. Im Internet hatten wir vorher widersprüchliche Informationen gefunden zu der Frage „Wie hoch ist die Düne 7?“. Es gibt sogar Aussagen, dass es die höchste Düne der Welt sei. Andere Quellen berichten eher von etwa 130 Meter Höhe und damit deutlich weniger als beispielsweise die Höhe der Big Daddy Düne im Sossusvlei. Diese hatten wir, teilweise auf allen Vieren, bereits auf unserem Roadtrip erklommen.
Auf unserem zweiten Ausflug rund um Walvis Bay, liefert bereits die Anfahrt von Swakopmund die Aussicht auf jede Menge hohe Dünen, die nur durch die Straße vom Meer getrennt sind. Allerdings fällt auf, dass dieses Gebiet auch das Mekka schlechthin für Abenteuersportarten in Namibia ist. Dünenfahrten mit 4×4-Fahrzeugen sind beispielsweise möglich. Mehrfach sehen wir auch Menschen mit Quads durch und über die Dünen düsen. Auch Sandboarding soll an der Düne 7 angeboten werden.
Uns hatte bei der Besteigung der Big Daddy Düne im Sossusvlei die absolute Ruhe und Einheit mit der Natur begeistert. Aber natürlich gucken wir uns die Düne 7 selbst an und entscheiden dann, ob wir nach Big Daddy und der Düne 45 auch diesen Sandberg erklimmen.
Schon einige Kilometer vor Erreichen der Düne können wir diese erblicken. Der riesige Sandberg türmt sich vor uns auf und wir können einzelne dunkle Punkte auf der Düne erkennen. Von Weitem sehen diese aus wie Ameisen, die auf der Düne umherlaufen.
Unmittelbar zu ihren Füßen besitzt die Düne 7 einen großen Platz zum Picknicken und Parken. Am Sonntagmittag im namibischen Winter ist dieser nur von einigen einheimischen Familien frequentiert. Ausländische Touristen sehen wir keine. Die Atmosphäre wirkt sehr entspannt auf uns. Einzelne Familien machen ein Braai auf dem Platz, Kinder klettern die Düne ein Stück hoch und laufen mit großer Freude wieder hinab oder spielen auf der Fläche vor der Düne.
Unser erster Eindruck ist positiv und wir entschließen uns, länger zu bleiben und den Aufstieg zu wagen. Allerdings können wir jetzt schon ausschließen, dass es sich um die höchste Düne der Welt handelt. Zwar ist der Anblick zu Füßen der Düne nach oben schon sehr imposant, im Sossusvlei war zumindest die Big Daddy Düne aber wesentlich höher. Vermutlich sind die Angaben von um die 130 bis 150 Meter Höhe eher zutreffend.
Düne 7 – Aufstieg auf eigene Faust
Wow, die Düne 7 ist doch ganz schön steil… Wenn wir unten stehen und den Blick nach oben richten, sehen wir eigentlich nur Sand vor uns und in etwas Entfernung einen Streifen blauen Himmel. Einige Besucher nehmen den direkten Weg nach oben und sind teilweise auf allen Vieren unterwegs. Ein Aufstieg ist auch über den Dünengrat am Rande der Düne 7 möglich. Dieser ist zwar etwas länger, aber vom Panorama her vermutlich deutlich schöner. Dort oder über die Rückseite ist es weniger steil und daher einfacher zu laufen. Wir entscheiden uns von vorne, schräg nach oben zu gehen und einfach zu gucken, wie wir vorankommen.
Auch im namibischen Winter hat die Sonne jede Menge Kraft. Zudem weht bislang auch kein Wind. Wichtig ist es, auf jeden Fall ausreichend Wasser mitzunehmen. Im Notfall ist das Auto auf dem Parkplatz von der Luftlinie her zwar sehr nah und schnell erreicht. Aber dann müsste man die mühsam erkletterten Höhenmeter erneut auf sich nehmen…
Der Anstieg hat es wirklich in sich und wir merken die Anstrengung. Manchmal ist der Sand richtig tief und wir rutschen bei jedem Schritt fast wieder einen Schritt zurück. Die Perspektive auf eine grandiose Aussicht vom Gipfel der Düne und eine Pause im warmen Sand motivieren uns aber. So kommen wir Stück für Stück voran. Teilweise wechseln wir auf alle Viere. Aber irgendwann haben wir es geschafft! Auch die Düne 7 haben wir erklommen! Oben angekommen, atmen wir erst einmal tief durch und bringen unseren Puls wieder auf ein normales Niveau.
Aussicht auf die Wüste vom Gipfel der Düne
„Wie hoch ist die Düne 7?“ hatten wir eingangs gefragt und wir können es nicht mit genauen Höhenangaben belegen. Aber sie ist definitiv hoch genug, dass der Aufstieg anstrengend und die Aussicht mega schön ist. Das Gefühl, auf dem Gipfel zu sitzen und rings um uns herum nur weitere Dünen und die Namib-Wüste zu sehen, ist einfach unbeschreiblich. Das Meer ist allerdings nicht zu erkennen, obwohl es nur etwa 10 Kilometer Luftlinie entfernt ist. Super lange war der Aufstieg nicht, aber es ist beeindruckend, wie klein schon die Autos unter uns aussehen.
Am schönsten ist es, in die umliegenden Dünen zu gucken und die unendlichen Mengen an Sand in der Sonne leuchten zu sehen. Wir teilen uns die Düne mit wenigen anderen Menschen. Es ist gerade so, dass es lebhaft ist, aber trotzdem haben wir genügend Platz und Ruhe für uns. Es macht Freude, den Spaß der Kinder zu sehen, wie sie an uns vorbei die Düne runterspringen und schon nach kurzer Zeit am Boden ankommen. Schlussendlich sitzen wir bestimmt eine Stunde oben auf dem Gipfel und denken auch ein bisschen an die vielen schönen Erlebnisse zurück, die wir in den letzten Wochen in Botswana und Namibia erlebt haben.
Abstieg in der Namib-Wüste und freudiges Fazit
Der große Spaß des Abstiegs steht uns noch bevor und wir freuen uns schon sehr darauf. Wenn der Aufstieg doch nicht so anstrengend wäre… Normalerweise sind wir eher diejenigen, die lieber Berge hochsteigen und auf den Abstieg gerne verzichten. Aber bei den Dünen ist es definitiv anders! Es macht so viel Spaß, durch den tiefen Sand den steilen Berg herunterzulaufen. Das Vergnügen könnte nur etwas länger sein.
Und dann sind wir auch schon wieder unten. Zeit für ein kurzes Fazit: Für uns ist die Big Daddy Düne im Sossusvlei ein absolutes Highlight gewesen. Wenn man nur für den Besuch von einer Düne Zeit hat, würden wir definitiv die Besteigung dieser Düne empfehlen. Wer Zeit und Lust auf eine weitere Düne hat, für den ist die Düne 7 aber sicher ein schönes zusätzliches Erlebnis.
Abschließend möchten wir einen negativen Aspekt erwähnen. Auf dem Weg nach oben sehen wir immer mal wieder Plastikmüll im Sand. Die einfache Erreichbarkeit der Düne und die Picknickmöglichkeiten begünstigen anscheinend die Vermüllung. Das finden wir sehr schade, da unten auch einige Mülleimer aufgestellt sind. Warum schaffen wir es nicht, unsere Natur etwas sauberer zu halten? Das macht uns traurig und wütend zugleich. Wobei wir Namibia im Verhältnis zu vielen anderen Ländern als sehr sauber empfunden haben!
Unseren Tag lassen wir wie gestern im Walvis Bay Feuchtgebiet ausklingen und beobachten die zahlreichen Wasservögel in einem erneut tollen Sonnenuntergang. So geht ein schönes Wochenende in Walvis Bay langsam zu Ende und wir können es auf jeden Fall empfehlen, Walvis Bay in einen Roadtrip durch Namibia für ein oder zwei Tage aufzunehmen.
Etwas wehmütig verlassen wir die Wüste und Walvis Bay. Für uns steht nun die Rückreise nach Windhoek und dann nach Europa bevor. Irgendwo in uns fühlen wir, wir waren nicht das letzte Mal in Namibia *grins. Wir werden sehen… Teilt uns gerne Eure Gedanken! Liebe Grüße Jenny