Schock auf Koh Chang!

Wir erkunden nach und nach die Insel und die Unterwasserwelt. Vieles sieht wirklich wunderschön aus, doch teilweise sind wir mehr als nur ernüchtert… Was wir hautnah erleben wird uns nachhaltig im Gedächtnis bleiben!


Entspannter Start in den Tag auf Koh Chang

Die erste Nacht im Bungalow, mit dem leichten Plätschern des Meeres direkt unter uns, war super schön! Zum Frühstück laufen wir in den kleinen Ortskern von Bang Bao und entscheiden uns für Mango Sticky Rice und Omelette mit Reis und Gemüse (im Panan, was später eines unserer Stamm-Lokale wird). So lässt sich der Tag beginnen…

Zu Fuß am Strand entlang zum Schnorcheln

Später möchten wir seit Langem endlich mal wieder ins Meer. Es wird höchste Zeit, den Schnorchel auszupacken! Fußläufig von unserer Unterkunft soll der schönste Schnorchel-Spot von Koh Chang sein, die Cliff Cottage Bucht – es ist also kein Zufall, dass wir ausgerechnet hier übernachten *grins.

Über die Hauptstraße sind es etwa zwei Kilometer zu der Landenge. Zu Fuß direkt am Wasser an der Bucht entlang ist es maximal die Hälfte der Strecke. Allerdings sollen dort wohl einige Hunde rumlaufen, die ziemlich aggressiv sind. Ich (Thomas) bin begeistert…

Direkt hinter dem Pier nehmen wir also die Abkürzung und bereits nach wenigen Schritten durch einen kleinen Palmenhain hören wir die ersten Hunde kläffen. Zum Glück treffen wir auf einen sehr netten Einheimischen, der uns fragt, wo wir hin möchten. Als wir ihm unser Ziel nennen, gibt er uns zu verstehen, dass er uns begleitet. Dazu nimmt er sich einen großen Stock, womit er die kläffenden Hunde einschüchtert und läuft so mit uns bis zur nächsten Bucht. Krass, die sind wirklich aggressiv diese Hunde und laufen Zähne fletschend auf uns zu. So schlimm hätten wir es uns auch wieder nicht vorgstellt. Memo an uns: Wenn schon die Einheimischen uns vor den Hunden warnen, die Hunde nicht unterschätzen!

Wir freuen uns über die freundliche Begegnung und die nette Hilfe. Die restliche Strecke bis zur Cliff Cottage Bucht schaffen wir alleine und erreichen bald den ersten Strand, von dem wir einen schönen Blick auf den Bang Bao Pier haben.

Thailand Koh Chang Bang Bao Pier Cliff Cottage
Blick auf den Bang Bao Pier mit dem kleinen Leuchtturm

Wir sind geschockt! Tote Fische und Korallen…

Kurze Zeit später sehen wir die Abzweigung zur Cliff Cottage Bucht und finden schnell unser Ziel am Wasser. Der Einstieg ins Meer ist aufgrund der vielen scharfkantigen Felsen nicht einfach, aber dies könnte natürlich klare Sicht und ein schönes Schnorcheln bedeuten.

Wir tasten uns über den steinigen Untergrund vorsichtig voran, bis wir vernünftig schwimmen können. Der erste Blick unter Wasser ist ziemlich trüb. Wir können vielleicht maximal fünf Meter weit sehen. Dafür entdecken wir einige kleinere Fischschwärme, unter anderem schwarz-weiß gestreifte Riffbarsche und einige wenige, wunderschöne Papageienfische.

Leider liegt immer wieder auch Plastikmüll auf dem Meeresgrund oder schwimmt von Zeit zu Zeit an uns vorbei. Die wenigen sichtbaren Korallen sind fast komplett tot. Das ist ein trauriger Anblick und wir gehen schnell wieder an Land. Ich bemerke, dass ich mich am Fuß verletzt habe, als ich auf dem Weg aus dem Wasser von einem Felsen abgerutscht bin und auch Jenny trägt eine kleine Wunde davon. Dass der erste Fisch, den Jenny gesehen hat, kein Lebendiger war, sagt sie mir zu Glück erst im Nachhinein, sonst wäre mir bestimmt schlecht geworden und die Lust auf die Unterwasserwelt vergangen. Läuft also, unser erstes Schnorcheln seit Langem, auf das wir uns so gefreut hatten.

Thailand Koh Chang Cliff cottage Bucht bay snorkeling
Abzweig zur Cliff Cottage Bucht (später am Abend fotografiert)
Thailand Koh Chang Cliff Cottage Bucht bay schnorcheln snorkeling tote Fische und Korallen
trauriger Anblick in der Cliff Cottage Bucht
Thailand Koh Chang Cliff Cottage Bucht bay schnorcheln snorkeling tote Fische und Korallen
trübe Aussicht (in) der Unterwasserwelt
Thailand Koh Chang Cliff Cottage Bucht bay schnorcheln snorkeling tote Fische und Korallen
ein paar Fische scheinen sich noch in der Bucht aufzuhalten

Wir sehen, dass an der anderen Seite der Bucht einige Leute mit Schnorchel im Wasser sind und beschließen, es dort noch einmal zu versuchen. Als wir an den Strandabschnitt kommen, den wir von Weitem gesehen haben, sind wir jedoch erst einmal überwältigt von dem Müll. Das ist echt nicht zu glauben!! Es liegt fast eine durchgängige Schicht von Plastikmüll, vermengt mit Getränkedosen und sonstigem Abfall auf dem Sand. Eigentlich haben wir am Strand immer eine Plastiktüte mit, um Müll aufzusammeln, aber hier wären schon drastischere Maßnahmen notwendig. Es ist doch einfach nur traurig, wie wir Menschen unsere schöne Natur zerstören. Wir fragen uns schon, wie denn die anderen Schnorchel-Spots aussehen müssen, wenn dieser der Schönste sein soll… Aber gut, wenn wir jetzt schon hier sind, dann möchten wir auch sehen, welche Auswirkungen dies auf die Unterwasserwelt hat.

Der Einstieg ist etwas leichter als bei unserem ersten Versuch. Zu Beginn sehen wir sehr, sehr viele Seegurken. Einige sind leider in Plastikfolien verfangen bzw. regelrecht eingewickelt. Falls sie überhaupt noch leben, tun sie dies vermutlich nicht mehr lange. Weiter draußen wird die Sicht etwas besser. Wir sehen zwar ein paar Fische, aber auch hier treiben immer wieder tote Exemplare an uns vorbei. Zwei Schnorchler, die wenige Meter von uns entfernt sind, rufen auf einmal zu uns herüber. Sie warnen uns, in ihre Richtung zu kommen, da gerade ein Schwarm toter Fische an ihnen vorbeigetrieben ist. OK, das reicht! Wir haben einen Eindruck gewonnen…

Thailand Koh Chang Cliff Cottage Bucht bay schnorcheln snorkeling tote Fische und Korallen
traurige Unterwasserwelt in der Cliff Cottage Bucht von Koh Chang
Thailand Koh Chang Cliff Cottage Bucht bay schnorcheln snorkeling
teilweise ist die Sicht unter Wasser sehr schlecht
Thailand Koh Chang Cliff Cottage Bucht bay schnorcheln snorkeling tote Fische und Korallen
unser letzter Schnorchel-Abschnitt, am Steilufer entlang

Draußen am Strand unterhalten wir uns noch mit den anderen, die auch im Wasser waren. Sie erzählen uns, dass es im letzten Jahr an dieser Stelle noch deutlich schöner war. Musss es ehrlich gesagt auch, denken wir, denn sonst kommt garantiert keiner ein zweites Mal hierher. Insgesamt war das Schnorcheln wirklich traurig und es macht uns sehr nachdenklich. Wir hatten zwar schon vorher gehört, dass in Südostasien viele Riffe tot sind, aber so schlimm hätten wir es uns hier nicht vorgestellt.

Thailand Koh Chang Cliff Cottage Bucht bay
Blick von oben auf die Cliff Cottage Bucht, in der wir geschnorchelt sind

Auf dem Rückweg zu unserer Unterkunft gehen wir an einem anderen Strand, auf der anderen Seite der Cliff Cottage Bucht, noch kurz ins Wasser, um ein bisschen zu schwimmen. Wir wollen es fast gar nicht mehr aufschreiben, doch auch hier entdecken wir jede Menge Müll im Wasser. Am Strand liegen außerdem unzählige tote Korallen, ein untrügliches Zeichen, dass die Unterwasserwelt von Koh Chang einmal deutlich anders ausgesehen haben muss. Es geht uns nicht darum, uns zu beschweren, dass wir keinen schöneren Ort gefunden haben. Aber wir möchten eben einfach berichten, wie unsere Erlebnisse sind und deshalb können wir heute leider nichts anderes schreiben. Wir gehen über die Hauptstraße zurück in das kleine Zentrum von Bang Bao und kommen ernüchtert und traurig in der Unterkunft an.

Thailand Koh Chang Cliff cottage bay tote Korallen dead coral
tote Korallen an dem Strand der Cliff Cottage Bucht

Erst die gute oder erst die schlechte Nachricht?

Zurück in der Unterkunft lesen wir die neuesten Nachrichten über die weltweite Ausbreitung des Virus – diese passen zu unserer Stimmung: bedrückt und trüb. Es sind immer mehr Menschen erkrankt und immer mehr Grenzen werden geschlossen. Wir sind dankbar, dass wir von dem Virus an sich nicht direkt betroffen sind, aber unsere Reisepläne schieben wir gedanklich immer weiter von uns.

Doch heute überlegen wir nicht mehr, wie es mit unserer Reise weitergeht… Lieber nehmen wir erfreut zur Kenntnis, dass es auch positive Nachrichten gibt: Die Tauchschule direkt neben unserer Unterkunft bietet kostenfrei (bzw. auch gegen eine freiwillige Spende) Trinkwasser zum Abfüllen in die eigenen Mehrwegflaschen an. Gesponsert wird dies von der Organisation Trash Hero, einem Netzwerk von Freiwilligen, die mit Aufräum-Aktionen in über 15 Ländern Plastikmüll aufsammeln und durch Ausbildung der Bevölkerung vor Ort die Entstehung von Plastikmüll verhindern möchten. Auch auf Koh Chang wird jede Woche eine Müll-Sammelaktionen organisiert. Das freut uns und wir werden nächste Woche sicher dabei sein!

Den restlichen Abend genießen wir auf der Terrasse unserer Unterkunft. Wir erleben einen sehr schönen Sonnenuntergang bei leckerem Essen!

Thailand Koh Chang Bang Bao Bucht bay Sonnenuntergang sunset
…mit Blick auf den Sonnenuntergang über der Bang Bao Bucht

Alltag auf der Insel und aktuelle Situation

Die nächsten Tage verbringen wir in unserer Unterkunft und an verschiedenen Stränden von Koh Chang. Wir kennen uns immer besser aus, lernen die Einheimischen kennen, die uns täglich unser Frühstück verkaufen oder uns im Restaurant das Essen zubereiten und entwickeln so etwas ähnliches wie einen Alltag. Zum Frühstück kaufen wir uns frisches Obst und Reis.

Vermehrt hören wir, dass viele Einheimische finanzielle Probleme bekommen, da nur noch sehr wenige Touristen auf der Insel sind, was unseren Eindruck bestätigt. So versuchen wir, unser Essen immer an einem anderen Stand zu kaufen, um die Einnahmen so weit wie möglich zu verteilen. Je nach Angebot gibt es meist Bananen und Drachenfrucht, ergänzt durch Mango, Maracuja oder Longan/ Rambutan (beides optisch und geschmacklich ähnlich wie Litschi). Einen Becher mit Rambutan-Früchten bekommen wir einmal sogar von unserem Gastgeber geschenkt. Allerdings sind diese so stark gezuckert, dass wir sie selbst in geeister Form kaum essen können. Da lassen wir uns doch lieber einen frischen Frucht-Shake schmecken!

Thailand Koh Chang Bang Bao fruit for breakfast Obstfruehstueck
unser Standard-Frühstück auf Koh Chang mit Blick auf’s Meer

Die Atmosphäre in unserer Unterkunft ist wirklich toll. Auch wenn unser Gastgeber nicht allzu viel Englisch spricht und wir leider kaum mehr als ein paar Wörter Thai, verstehen wir uns doch ganz gut. Er erzählt von seiner Familie, die auf dem Festland lebt und von seiner Zeit auf der Insel. In dem kleinen Restaurant mit wenigen Tischen, was er nebenbei betreibt, kommen immer mal wieder Gäste vorbei, aber es ist trotzdem meist sehr ruhig.

Wir lieben den Aufenthaltsbereich über dem Wasser mit den tollen Sitzsäcken, die einfach zu bequem sind. Aus der kleinen Bibliothek im Haus leihe ich (Jenny) mir ein Buch aus und lese es fast komplett am Stück aus. Ich weiß gar nicht, wann ich das letzte Mal so vertieft in ein Buch war – abgesehen von Fachliteratur für Job oder Studium…

Und dann gibt es noch die kleine, schwarz-weiße Katze Seven. Sie ist manchmal ziemlich ängstlich, kann sich aber auf die Rückendeckung von ihrem Besitzer verlassen und faucht alle anderen Katzen an, die in ihr Revier eindringen. Manchmal tobt und springt sie so laut auf dem Dach herum, dass es ganz schön scheppert und wir uns riesig erschrecken. Pause macht sie dann auf dem Chefsessel vor dem PC, der neben der Küche steht. Wenn sie gerade Lust hat, holt sie sich ein paar Streicheleinheiten ab. Wir haben sie schnell sehr lieb gewonnen.

Thailand Koh Chang Bang Bao Bucht
Blick von unserer Unterkunft in die kleine Bucht
Thailand Koh Chang Bang Bao Paradise Homestay
unser Aufenthaltsort am Abend
Thailand Koh Chang Bang Bao Paradise Homestay Katze
Seven, die schreckhafte und vorwitzige Katze des Gastgebers

Reggae, Regenwald und Strand

Als wir Bewegungsdrang verspüren, machen wir uns auf den Weg zum Strand. Bis zum großen Klong Kloi, auch Bang Bao Beach genannt, sind es knapp drei Kilometer auf der kurvigen und teils steilen Straße entlang. Die Hitze staut sich dort teilweise sehr und uns wird ganz schön heiß. Angenehm ist es, wenn wir einen freien Blick auf’s Meer haben und ein bisschen Wind geht oder wir an einem kleinen Palmenhain vorbeikommen, der etwas Schatten spendet. Manchmal reicht auch der Regenwald bis an die Küste und wir entdecken beim Durchqueren einige Affen, die durch die Bäume turnen.

Interessant ist, dass wir unterwegs ziemlich viele Restaurants, Bars und Unterkünfte im Jamaika-Reggae-Style finden. Wie die nun hierher passen, erschließt sich uns nicht wirklich – aber immerhin gibt es Strand und Sonne… (Anmerkung von Jenny: Das ist übrigens einer der wenigen Ausflüge, bei denen meine Kamera tatsächlich nicht dabei ist – deshalb gibt es „nur“ einige Action-Cam-Schnappschüsse.)

Thailand Koh Chang Bang Bao Bucht bay view point Hippy Hut
Bar, Unterkunft und Tankstelle in einem
Thailand Koh Chang Bang Bao Bucht bay view point
Blick auf die Bang Bao Bucht und den Pier

Bevor wir an dem großen Bang Bao Strand ankommen, entdecken wir noch eine sehr schöne kleine Bucht mit feinem, weißen Sand, den Sai Noi Strand, und legen dort eine Pause ein. Zwischen den Bäumen sind Hängematten gespannt, teilweise liegt man darin über dem Wasser. Unseren Schnorchelversuch haben wir wegen der schlechten Sicht unter Wasser gleich wieder abgebrochen. Für eine kurze Pause und zum Schwimmen können wir die kleine Bucht aber in jedem Fall empfehlen. Wer allerdings an eine Abkühlung denkt, wird enttäuscht… Zu dieser Jahreszeit beträgt die Wassertemperatur zwischen 28 und 31° C !!

Thailand Koh Chang Bang Bao Beach Sandbucht Sai Noi
erster Schnorchelversuch von dem kleinen Strand Sai Noi aus

Als wir zu dem Hauptstrand von Bang Bao kommen, sehen wir schon aus einiger Entfernung einige Hotels, Restaurants und (für unseren Geschmack) zu viele Liegen und Sonnenschirme. Als wir einmal da sind, stellen wir jedoch fest, dass dies nur in dem vorderen Strandabschnitt so ist. Wir gehen bis ganz zum anderen Ende der Bucht und sind dort so gut wie alleine. Wo der Bereich der Hotelstrände aufhört, ist leicht zu erkennen: Der Müll wird nicht weggeräumt… Wir finden trotzdem noch einen schönen Platz und Thomas startet den zweiten Schnorchelversuch. Doch auch diesen Strand können wir nur zum Entspannen und Schwimmen empfehlen. Im Schatten unter den Bäumen mit Blick auf’s Meer lässt es sich gut aushalten!

Thailand Koh Chang Bang Bao Beach Klong Kloi
zweiter Schnorchelversuch von Thomas
Thailand Koh Chang Bang Bao Beach Klong Kloi
Pause am Bang Bao Beach

Auf dem Rückweg fällt uns eine goldene Statue auf, die eine Mischform aus Mensch und Elefant darstellt. Optisch würden wir diese eher dem Hinduismus zuordnen. Das Nachlesen im Nachhinein bestätigt unseren Verdacht: Es handelt sich um den hinduistischen Gott Ganesha, der außerhalb Indiens von allen Göttern die größte Präsenz und Popularität hat und auch im Buddhismus verehrt wird. Es ist interessant zu sehen, wie verschiedene Glaubensrichtungen ineinanderfließen.

Thailand Koh Chang Bang Bao Beach Ganesha Hindu Buddhismus
Ganesha-Figur am Strand von Bang Bao
Thailand Koh Chang Bang Bao Abendstimmung
Rückweg vom Strand zum Bang Bao Pier

Pad Thai und Tempelbesuch

An anderen Tagen bleiben wir in Bang Bao. Selbst in dem kleinen Ort gibt es immer noch etwas zu erkunden. Der Klassiker beim Essen ist Pad Thai… Ansonsten gibt es Reis und Gemüse in verschiedenen Variationen in einem der kleinen Lokale. Die Familien, die die Restaurants betreiben, wohnen auch dort in einem Hinterzimmer oder Nebengebäude. So bekommen wir nicht nur frisches und gutes Essen, sondern erhalten gleichzeitig einen kleinen Einblick in das thailändische Familienleben und deren Alltag.

Einmal kommt ein kleines Mädchen an unseren Tisch gelaufen, die offensichtlich Beschäftigung sucht. Vollkommen unbeeindruckt von der (aus Erwachsener-Sicht) vorhandenen Sprachbarriere, fängt sie an, mit uns zu spielen und denkt sich etwas aus, das auch ohne Worte funktioniert. Wir freuen uns über diese Offenheit und Leichtigkeit, die nach unseren Erfahrungen mit zunehmendem Alter bei vielen Menschen leider verloren geht.

Thailand Koh Chang Bang Bao
Spaziergang durch das kleine Dorf Bang Bao
Thailand Koh Chang Bang Bao
am Ende des Dorfes liegt der Tempel von Bang Bao

Als wir das Tempelgelände betreten, sind wir im unteren Bereich ganz alleine. Es gibt eine Meditationshalle, die auch für die Ausbildung genutzt wird, bei unserem Besuch aber geschlossen ist. Wir finden ein weiteres Nebengebäude, die Tempelglocke und einen großen Garten mit vielen Obstbäumen. Der eigentliche Tempel liegt weiter oben auf einer kleinen Anhöhe. Als wir uns nähern, kommen plötzlich mindestens zehn Hunde laut bellend und mit fletschenden Zähnen auf uns zugelaufen. Echt jetzt? Schon wieder? Wieso sind die denn hier so aggressiv? Auch als wir ganz ruhig stehen bleiben und sie einfach nur beobachten, stehen sie einen Meter vor uns und kriegen sich gar nicht mehr ein vor lauter Kläffen. Thomas reicht es: Er beschließt, dass wir ein anderes Mal wieder kommen…

Thailand Koh Chang Bang Bao buddhistischer Tempel
der Eingang zum Bang Bao Tempel
Thailand Koh Chang Bang Bao buddhistischer Tempel Buddha Fussballplatz
die Buddha-Statue des Tempels steht schon halb auf dem angrenzenden Fußballplatz

Stattdessen entscheiden wir uns zu einem Aussichtspunkt zu laufen und uns den Sonnenuntergang anzusehen. Von dem kleinen Hügel über der Cliff Cottage Bucht haben wir trotz einiger Wolken einen tollen Ausblick. Wir sind alleine und hören das Meeresrauschen. Die Sonne geht als roter Feuerball unter – was für ein schöner Moment!

Thailand Koh Chang Bang Bao Cliff Cottage view point Sonnenuntergang
Geisterhäuschen auf dem Aussichtspunkt mit den Fahnen von Koh Chang

Als wir zurück im Dorf sind und schon fast auf den Pier abbiegen möchten, stolpern wir fast über ein großes, dunkles Etwas… Im Dunklen können wir erkennen, dass es sich um ein großes, schwarzes Schwein handelt. Es liegt einfach so am Wegesrand, keine Ahnung, wo es hin gehört. Es ist jedenfalls nicht angebunden und scheint sich frei durch das Dorf zu bewegen. Später sehen wir es regelmäßig. Hier ein Foto im Hellen:

Thailand Koh Chang Bang Bao schwarzes Schwein
das riesige Dorfschwein von Bang Bao

Reisen bedeutet leider nicht nur tolle Erlebnisse, viel Abwechslung und nette Menschen. Reisen bedeutet leider auch, negative Beobachtungen zu machen und nachdenkliche Momente zu erleben – aber zum Glück ist die nächste Freude meist nicht weit! Habt ihr auch schon ähnliche Erfahrungen machen müssen? Lasst es uns gerne wissen! Viele Grüße, Thomas und Jenny

6 Kommentare

  1. Wir waren Ende November Anfang Dezember 2022 das 2. mal nach 2018 in Koh Chang und waren geschockt was aus der Insel und aus den Schnorchelspots würde. 2018 waren die Riffs sehr bunt und lebendig, viele bunte Fische, riesige Seeigel und Mördermuscheln sah man so dass meine Frau sich vor der 2022er Reise sich eine Unterwasserkamera besorgte. Nachdem uns die Schnorcheltour 2018 so gut gefallen hat, haben wir wieder die gleichen Spots besucht und WOW. Kaum zu glauben was innerhalb von 4 Jahren aus den Riffs geworden ist, Korallenbleiche, kaum Fische, Seeigel usw. nicht bzw. kaum zu sehen. Nachdem wir auch an mehreren Stränden waren und überrascht von dem vielen Müll waren weiß ich ganz sicher, solange man in Koh Chang mit der Natur so umgeht und sich um den Müll kümmert werden die mich nicht mehr sehen. Der gemeine Urlauber lässt Geld auf der Insel und möchte wenn man schon keinen Luxus braucht trotzdem es ordentlich und sauber haben, jeder der keine Scheuklappen auf hat wird dies sicherlich gleich empfinden!

    1. Hallo Patrick,
      vielen Dank für das Teilen deiner Erfahrungen! Wir haben es oft gehört, dass die Unterwasserwelt früher toll gewesen sein muss – und jetzt schreibt ihr es auch. Kaum zu glauben, dass sich die Natur dann in so einer „kurzen“ Zeit so drastisch verändert hat bzw. gestorben ist! Binnen vier Jahren, das ist für uns wirklich erschreckend!
      Wir wünschen allen Bewusstsein für diese Situation und daran anschließend dann große Veränderungen, die hoffentlich noch etwas bewirken und verbessern können.
      Habt ihr denn Ende 2022 woanders in Thailand noch schöne Schnorchelplätze gefunden, wo dann auch die Kamera zum Einsatz kam?
      Alles Gute für Euch, auch für den nächsten Urlaub! Thomas und Jenny

  2. Ach Mensch, sehr traurig, dass die Menschen nicht nachdenken. Es gibt leider noch zu wenige, die nachhaltig leben. Auch unsere Supermärkte sind noch voll von Plastikverpackungen und in Asien wohl noch mehr.
    Welches Buch hast Du denn gelesen?
    Ich würde gern auch mal den Ort kennen lernen, aber ohne die Hunde…

    1. Danke für deine Worte. Das Schnorcheln hat uns echt sprachlos gemacht… Aber zum Glück gibt es auch positive Entwicklungen, wie die Anstrengungen von Trash Hero.
      Das Buch heißt „All die verdammt perfekten Tage“ und war das einzige Buch auf deutsch *grins. Liebe Grüße

  3. Offensichtlich werden nur Touristenhochburgen gereinigt. Ich kann mir vorstellen, dass es woanders auch so ist. Wir machen uns unsere Welt schon kaputt, wenn wir nicht aufpassen.

    1. Ja, das ist wirklich traurig. Deshalb ist es schön zu sehen, dass immer mehr Leute ihre Einstellung oder Lebensweise ändern, um unseren Planeten zu schützen. Da zählen selbst die kleinsten Dinge! In der Summe machen sich diese dann auch bemerkbar. Viele Läden in Thailand geben z.B. keine Plastiktüten mehr aus. Das haben wir erfreut zur Kenntnis genommen!

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