Bosnien und Herzegowina: Infos und Reisetipps 2024

Ein relativ unbekanntes Land in Europa? Genau das war Bosnien und Herzegowina für uns bis Ende 2021. Fünf Wochen später freuen wir uns über viele tolle Erlebnisse und sehr freundliche Begegnungen. Hier sind unsere Infos und Reisetipps für Bosnien und Herzegowina: Unsere Highlights, Transport & Route, Land & Leute, Essen & Trinken, Organisatorisches, Packliste, Sicherheit und Kosten.


Bosnien und Herzegowina? – Hauptstadt und andere Sehenswürdigkeiten

Wir stehen wir mit dem Auto an der kroatisch-bosnischen Grenze und der nette Grenzbeamte fragt uns, ob wir nicht sein Land besuchen wollen. Das sei sehr schön und wir wären herzlich willkommen! Dieser erste Eindruck bei der Begrüßung geht uns nicht aus dem Kopf. So sitzen wir in Dubrovnik, Kroatien, und fragen uns: Bosnien und Herzegowina? Und antworten: Klar!

Obwohl wir ehrlicherweise wenig wissen: Ok, Sarajevo als Hauptstadt ist uns ein Begriff. Und man kann noch mit der Mark bezahlen. Aber dann? Ähnlich wenig wussten wir damals über unser erstes Reiseziel auf dem Balkan – Montenegro – und waren hinterher absolut begeistert!


Im Folgenden erfahrt ihr unsere persönliche Meinung zu verschiedenen Aspekten unserer Reise. Alle Erfahrungen haben wir auf unserer Reise so gemacht und möchten sie mit Euch teilen. Das heißt nicht, dass diese allgemeingültig sind. Reist ihr anders durch das Land, wählt andere Transportmittel, andere Unterkünfte oder geht häufig in Restaurants, könnt ihr das Land sicherlich auch anders kennenlernen und andere Eindrücke gewinnen.

Hier kommen also unsere Tipps und Empfehlungen, aber auch negative Aspekte, die wir leider feststellen mussten und die wir Euch nicht vorenthalten möchten:

Rückblick und Reise-Tipps …

Reiseführer
Sucht ihr noch Reisetipps und einen Reiseführer für Bosnien und Herzegowina? Da dieses kleine Land auf dem Balkan noch kein touristischer Hotspot ist, ist die Auswahl an Reiseführern überschaubar. Für Bosnien und Herzegowina empfehlen wir den TRESCHER Reiseführer Bosnien und Herzegowina*, der im ersten Halbjahr 2024 in neuer Auflage erscheint. Plant ihr einen längeren Roadtrip über den Balkan und möchtet nur ein paar Tage Bosnien und Herzegowina in Eurer Route berücksichtigen? Dann empfehlen wir entweder den im Herbst 2023 erschienenen TRESCHER Reiseführer Balkan* oder den Stefan Loose Reiseführer Balkan*, der im Mai 2024 erscheint.

unsere Highlights

Völlig ohne Erwartungen und ohne viele Vorkenntnisse sind wir spontan nach Bosnien und Herzegowina gereist und fast fünf Wochen geblieben. Das alleine sagt schon aus, dass es uns sehr gut gefallen hat! Unser größtes Highlight ist diesmal kein konkreter Ort, sondern einfach das gesamte Land mit seinen herzlichen und freundlichen Menschen. Wir haben uns so willkommen gefühlt, das hat uns sehr dankbar gemacht.

Aber natürlich gibt es auch Orte, die uns sehr begeistert haben. Die zwar kleine, aber super schöne Altstadt von Mostar hat uns unheimlich gut gefallen – mit einer kleinen Einschränkung: Dies gilt nur zu den Randzeiten des Tages, wenn es angenehm leer in den engen Gassen ist. Die Pliva Wassermühlen in Jajce haben wir als einen magischen Ort empfunden und die bosnischen Pyramiden in Visoko haben uns fasziniert. Ob nun Fake oder nicht, wir hatten vorher nichts von diesem Ort gehört und finden es jetzt super spannend, wie die Ausgrabungen voranschreiten und was dort noch alles entdeckt wird.

Transport & Route

Für Bosnien und Herzegowina empfehlen wir ganz klar ein eigenes Auto oder einen Mietwagen. Nur so könnt ihr alle Naturparks erreichen und kommt auch in kleinere Städte und Dörfer.

Wenn ihr allerdings ohnehin nicht so viel Zeit habt oder nur die Haupt-Sehenswürdigkeiten sehen möchtet, könnt ihr auch die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen. Es gibt eine Zugverbindung, einmal quer durch das Land. Von Sarajevo nach Mostar seid ihr ungefähr zwei Stunden unterwegs. Auch nach Visoko oder Banja Luka könnt ihr mit dem Zug fahren. Mit den Überlandbussen erreicht ihr ebenso Jajce und andere kleine Städte. Es ist also auf jeden Fall möglich. Aber wie immer: Mit dem eigenen fahrbaren Untersatz seid ihr einfach flexibler.

Unsere Route durch Bosnien und Herzegowina beschreiben wir Euch ausführlich in einem separaten Beitrag, hier:

Weltreise Bosnien Herzegowina Routenempfehlung Roadtrip

Ihr plant einen Roadtrip auf dem Balkan?

Hier findet ihr alle Infos zu unserer Bosnien und Herzegowina Routenempfehlung 2024.

Unsere Route durch Bosnien und Herzegowina

Kurz zusammengefasst:

Wir waren zwischen Mitte November 2021 und Anfang Januar 2022 für etwa fünf Wochen in Bosnien und Herzegowina. Das Wetter reichte von herbstlich milden fast zwanzig Grad in Mostar über zweistellige Minustemperaturen in Sarajevo bis hin zu wieder zweistelligen Plusgraden am Ende unserer Zeit in Banja Luka. Bei allen Bedingungen waren die meisten Straßen und Wege des Landes gut befahrbar.

Unser erster Stopp war Mostar. Dort haben wir die wunderschöne Altstadt besichtigt und interessante Ausflüge in die Umgebung gemacht. Von Mostar sind wir in die Hauptstadt Sarajevo gefahren. Uns haben das aktuelle, multikulturelle Stadtbild und die Atmosphäre sehr gut gefallen, aber wir sind auch immer wieder mit der Geschichte der Stadt im letzten Jahrhundert in Kontakt gekommen. Einen spannenden Ausflug haben wir zu den Pyramiden von Visoko unternommen und sind vor Ort der Frage nachgegangen, ob die Geschichte der Menschheit umgeschrieben werden muss oder ob es sich um einen großen Fake handelt.

Jajce, die erste Hauptstadt des Landes, hat uns mit sehr viel Wasser überzeugt. Im Norden des Landes haben wir die Industriestadt Tuzla und den Regierungssitz der Republika Srpska, Banja Luka, erkundet. Zudem haben wir den Geburtsort des ersten bosnischen Königs, die Burg Srebrenik, besucht und sind in den Wäldern von Zavidovići auf mysteriöse Steinkugeln getroffen.

Was würden wir bei unserem nächsten Besuch gerne noch erkunden?

In Bosnien und Herzegowina gibt es einen konkreten Ort, den wir definitiv sehen möchten: Im Nationalpark Sutjeska (Nacionalni Park Sutjeska), ganz im Osten des Landes, befindet sich der Perućica. Dies ist einer der letzten echten Urwälder Europas.

Sehr schön sehen auch die Wasserfälle im Nationalpark Una im Westen des Landes aus. Diese gelten als eine günstigere Alternative zu den Wasserfällen im Nationalpark Krka in Kroatien. Da wir letztere bereits besucht haben und es auf dem Balkan viele Wasserfälle gibt, ist es für uns kein absolutes Must-See, aber definitiv einen Stopp wert. Zu guter Letzt haben wir Počitelj in unsere Routenempfehlung aufgenommen. Die mittelalterliche Stadt liegt nur etwa 30 Kilometer von Mostar entfernt. Sie gilt als noch relativ untouristisch und punktet mit der Lage direkt an den steilen Hängen des Ufers der Neretva.

Land & Leute

Vielfältig und unheimlich freundlich – das wäre eine extrem kurze Beschreibung für diese Kategorie…

Multikulturell – Herkunft und Religion

Sarajevo als Hauptstadt von Bosnien und Herzegowina haben wir als einen Schmelztiegel der verschiedenen Kulturen empfunden. Nicht zuletzt wird dies am Sarajevo Meeting of Cultures sehr deutlich. An dieser Stelle wechselt sich das Stadtbild plötzlich von der osmanisch geprägten Altstadt zum westlich geprägten Stadtteil Centar. Letzterer ist maßgeblich von der österreichisch-ungarischen Besetzungszeit beeinflusst. In einem kleinen Umkreis stehen mehrere Moscheen und sowohl eine orthodoxe und eine katholische Kirche als auch eine jüdische Synagoge.

Aber auch insgesamt gibt es im Land eine große Vielfalt. Diese bezieht sich in annähernd gleicher Verteilung sowohl auf die Herkunft als auch auf die Religion. Die größten Bevölkerungsgruppen sind Bosniaken, Serben und Kroaten, die weitestgehend muslimisch, orthodox oder katholisch sind. Uns hat diese multikulturelle Vielfalt sehr gut gefallen. Trotz der schlimmen Ereignisse im Bosnien-Krieg während der 1990er-Jahre hat es sich wie eine friedliche Koexistenz angefühlt.

Aber wir wissen auch, dass es nicht nur positiv ist. Politische Themen wie die nach Unabhängigkeit strebende Republika Srpska, die neben der Föderation Bosnien und Herzegowina die zweite große Entität im Land ist, besitzen durchaus Konfliktpotential. Am auffälligsten war dies für uns in Banja Luka, der zweitgrößten Stadt in Bosnien und Herzegowina. Dort haben wir Unmengen an Fahnen der Republika Srpska, die sehr stark der serbischen Flagge ähneln, im Stadtbild gesehen.

Verständigung / Sprache

Gemäß der Bevölkerungsstruktur werden auch die Sprachen bosnisch, serbisch und kroatisch gesprochen. Übergeordnet werden diese Sprachen als serbokroatisch bezeichnet und die Menschen verstehen die Sprachen in der Regel untereinander gut. Trotzdem gibt es Unterschiede und viele Leute legen Wert auf die unterschiedliche Bezeichnungen. Unser Tipp lautet an dieser Stelle, die verschiedenen Sprachen zu respektieren und nicht alle etwas flapsig als serbokroatisch zu bezeichnen. Geschrieben wird teilweise in lateinischer und teilweise in kyrillischer Schrift. Straßenschilder sind zum Beispiel häufig in beiden Schriften und je nach Landesteil steht die lateinische oder die kyrillische Schreibweise an oberer Stelle.

Es gibt immer wieder Menschen, mit denen wir uns auf deutsch unterhalten konnten. In den Gesprächen hat sich meist herausgestellt, dass sie im Zuge des Bosnien-Krieges nach Deutschland geflohen waren. Später sind sie wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.

Lebensumstände und Freundlichkeit

Bosnien und Herzegowina gehört zu den Staaten in Europa mit dem niedrigsten Bruttoinlandsprodukt, wobei dies für einige Staaten auf dem Balkan gilt. Von den Staaten des ehemaligen Jugoslawiens weichen lediglich Slowenien und Kroatien in dieser Hinsicht deutlich nach oben ab. Auf unserem Roadtrip durch das Land sind wir sowohl durch einige Städte als auch zahlreiche Dörfer gefahren. Immer wieder haben wir leerstehende und teilweise sehr verfallene Gebäude gesehen. Neuere Wohngebäude sind öfter unverputzt, werden aber bereits bewohnt. Auf den Straßen fahren viele ältere Automodelle, die so wirken, als ob sie in anderen Ländern aussortiert wurden und hier ihre letzten Jahre verbringen. Zudem gibt es zwei Aspekte, die uns sehr nachdenklich gestimmt haben und auf die wir später gesondert eingehen: die Erinnerungen an den Bosnien-Krieg und die Umweltverschmutzung.

Trotz oder vielleicht gerade wegen der einfachen Lebensumstände mit ihrer Vergangenheit, haben wir die Menschen in Bosnien und Herzegowina als unheimlich freundlich und hilfsbereit empfunden. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt und viele sehr nette Begegnungen gehabt.

Omnipräsente Kriegserinnerung

Sowohl Land als auch Leute sind oder wirken noch gebeutelt von den Folgen des Bosnien-Krieges von 1992 bis 1995. Es gibt kaum eine Familie, die nicht direkt oder zumindest indirekt betroffen ist. Zudem sind viele Spuren des Krieges in den Stadtbildern oder der Landschaft sichtbar. Seien es die mit Einschusslöchern übersäten Hauswände, die Rosen von Sarajevo oder die unendlich vielen Friedhöfe, an denen wir auf unserem Roadtrip vorbeigekommen sind. Es vergeht eigentlich kein Tag ohne eine Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse mitten in Europa. Nicht zu vergessen die zahlreichen Landminen, die vermutlich immer noch in den Böden des Landes verborgen sind und ein Abweichen von gekennzeichneten Wegen zu einem Risiko machen.

Für uns war es persönlich eine Herausforderung, mit dieser Situation umzugehen und so häufig mit dem Thema Krieg konfrontiert zu sein. Vielleicht kann ein Besuch des Landes dazu führen, die Sinne für die Bedeutung eines friedlichen Miteinanders zu schärfen. Es kann nur das Ziel sein, dass sich solche Ereignisse nicht und nirgendwo wiederholen.

Der Umgang mit der Natur – Umweltverschmutzung

Sehr deutlich ist uns das Thema Umwelt beziehungsweise Umweltverschmutzung begegnet. Wir waren in der kalten Jahreszeit in Bosnien und Herzegowina. Geheizt wird hauptsächlich mit Kohle und Holz, was leider immer wieder spürbar geworden ist. Es ist einerseits messbar – viele Städte in Bosnien und Herzegowina gehören zu den europäischen Städten mit der schlechtesten Luftqualität – aber auch sichtbar. Mehrfach konnten wir den Smog über verschiedenen Orten aufsteigen sehen und lüften war an kalten Abenden oder Nächten eigentlich unmöglich. Das haben wir definitiv als Belastung empfunden.

Ein weiterer Aspekt der Umweltverschmutzung ist der Müll. Wilde Müllkippen an Hängen oder in Wäldern, Unmengen an Plastikmüll an einigen Flussufern und sogar Familien, die zwischen Müllbergen in Verschlägen hausen, sind nur ein paar der Beobachtungen, die wir gemacht haben. Das hat uns wirklich nachdenklich und traurig gemacht. Wir können daher nur empfehlen, möglichst nachhaltig zu reisen und beispielsweise eigene Einkaufsbeutel oder Kaffeebecher mitzunehmen, um möglichst viele Verpackungen einzusparen.

Was wir an dieser Stelle noch erwähnen möchten, ist das Thema Rauchen. Während unserer Zeit in Bosnien und Herzegowina wurde gefühlt in jedem Café oder Restaurant geraucht. Insgesamt rauchen etwa 44% der Bevölkerung (in Deutschland sind es wohl etwa 22%). Das haben wir persönlich als negativen Aspekt empfunden und es hat uns leider oft von Restaurant- oder Cafébesuchen abgehalten. – Im Mai 2023 ist allerdings ein Rauchverbot für Innenräume in Kraft getreten, welches binnen sechs Monaten umzusetzen ist. Wenn ihr jetzt nach Bosnien und Herzegowina reist, kann es somit vollkommen anders aussehen… Berichtet gerne, wir sind gespannt!

Kunsthandwerk und Souvenirs

Als Reisetipps für ein schönes Mitbringsel aus Bosnien und Herzegowina können wir eine der schönen Kunsthandwerke nennen. Gerade in der historischen Altstadt von Sarajevo hat uns das Angebot gefallen, wo es beispielsweise die Kupfergasse und viele weitere kleine Gassen gibt. Besonders schön fanden wir die Produkte aus Kupfer oder Silber, wie Kaffeesets oder Tabletts, in welche teilweise sehr filigrane Muster eingearbeitet sind. Wir konnten sogar bei der Herstellung und Verzierung zusehen – also kein made in chi…(Achtung, gibt es aber natürlich auch!)

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Kunsthandwerk – ein typisches Souvenir aus Bosnien und Herzegowina

Essen & Trinken

Die Küche in Bosnien und Herzegowina ist eher fleischlastig. Sehr häufig beinhalten die angebotenen Gerichte Rind- oder Lammfleisch, wofür sicher auch der größere muslimische Anteil an der Gesamtbevölkerung mitverantwortlich ist. Das multikulturelle Bosnien und Herzegowina spiegelt sich auch im Essen und Trinken wieder. Osmanische Einflüsse sind beispielsweise beim bosnischen Kaffee oder bei den orientalischen Süßigkeiten erkennbar. Der bosnische Kaffee ähnelt dabei sehr dem türkischen Kaffee und wird stilvoll im Kupferkännchen und häufig mit Rahat Lokum, einer süßen Nascherei, serviert. Die Vielzahl an Bäckereien mit herzhaften aber vor allem süßen Teilchen hat uns dagegen eher an (Ost-)Europa und ein wenig an unsere Zeit in Tschechien erinnert.

Insgesamt ist die Kaffeekultur stark ausgeprägt und es gibt sehr viele Cafés. Aber auch schwarzer Tee wird häufig serviert. Gemein haben beide Getränke, dass oft seeehr viel Zucker hinzugefügt wird. Am besten ist es, direkt bei der Bestellung einen Hinweis zu geben, wenn man die Getränke am liebsten pur und ohne Zucker haben möchte. Ansonsten haben wir viele Buregdžinica und Cevabdžinica gesehen. Wie die Namen schon suggerieren, stehen dort Burek (oft auch als Börek bekannt) und Cevapi (oft auch als Cevapčići bekannt) im Mittelpunkt. Gerne haben wir Zwischenstopps an den Straßenständen eingelegt, die frisch gepressten Granatapfelsaft anbieten! Das war eine freudige Überraschung! Wir dachten, wir müssten damit warten, bis wir einmal in die Türkei kommen…

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Bosnischer Kaffee – stilvoll serviert im Kupferkännchen und Rahat Lokum als Süßigkeit on top

Einkaufen in Bosnien und Herzegowina

Normalerweise lieben wir es, durch die Supermärkte in den unterschiedliche Ländern zu streifen und die angebotenen Waren zu entdecken. In Bosnien und Herzegowina gibt es aber eher viele kleine Geschäfte in den Stadtteilen, teilweise kleine Tante-Emma-Läden mit einem umfangreichen Angebot an saisonalem Obst und Gemüse oder einfach nur Obst- und Gemüseläden. Das Gemüse hatte optisch nicht unbedingt 1a-Qualität, geschmacklich war es dafür sehr gut. Das Preisniveau ist zudem relativ niedrig im Vergleich zu vielen anderen Ländern Europas. Außerdem gibt es auf den Straßen außerhalb des Stadtzentrums und auf Landstraßen immer wieder Straßenstände mit frischem Obst und Gemüse. Dort können wir einen Stopp sehr empfehlen. Gleichzeitig unterstützt ihr so oft auch Privatpersonen, die dort ihre Ernte verkaufen.

Vegan oder vegetarisch in Bosnien und Herzegowina?

Vegetarisch zu essen ist ganz gut möglich in Bosnien und Herzegowina. Im Zweifel geht immer ein vegetarisches Börek mit Kartoffel-, Spinat- und/oder Käsefüllung. Gerade die Variante mit Kartoffeln hat uns sehr gut geschmeckt. Einmal haben wir sogar eine süße Variante mit Schokofüllung getestet. Diese hat uns jedoch nicht so überzeugt… Das Angebot an Obst und Gemüse, Käse und Milchprodukten ist in den Supermärkten, kleineren Geschäften oder Straßenständen gut.

Vegane Ersatzprodukte sind in den Supermärkten schwer zu finden. Die zuverlässigste Möglichkeit sind die gelegentlich vorhandenen Filialen von dm, in denen es die deutschen Produkte gibt. Der lokale Drogeriemarkt heißt übrigens CM *grins.

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unser Lieblingsgetränk in Bosnien und Herzegowina – frisch gepresster Granatapfelsaft

Unterkunft und Übernachten

Die Unterkunftssuche fanden wir mit unserem eher niedrigen Budget echt schwierig. Zudem waren zwei Aspekte für uns wichtig – rauchfreie Unterkünfte und in der kalten Jahreszeit eine funktionierende Heizung. Das war leider auf den gängigen Buchungsportalen nicht immer klar ersichtlich beziehungsweise bei als rauchfrei angegebenen Unterkünften haben sich anscheinend nicht alle Gäste immer daran gehalten… Ein zusätzlicher Punkt war, dass auf die Bewertungen der Unterkünfte nahezu kein Verlass war. Sie waren oft exorbitant gut oder bestmöglich. Wir hatten das Gefühl, dass vergleichbare Unterkünfte in anderen Ländern deutlich niedriger bewertet werden.

Unser Highlight war die Unterkunft in Sarajevo, wobei dies auch wieder sinnbildlich für die Unterkunftssuche war. Die zuerst gebuchte Unterkunft sah nämlich auf den Fotos super aus und war auch so bewertet. Vor Ort hat es sich mehr als bessere Gartenlaube ohne luftdichte Wände mit Miniheizstrahlern an den Wänden herausgestellt. Und das im tiefsten Winter bei teilweise zweistelligen Minusgraden… In Winterjacken dick eingepackt haben wir dort nur wenige Minuten verbracht und eine andere Unterkunft gebucht. Dort haben wir uns dann allerdings so wohlgefühlt, dass wir schlussendlich mehr als zwei Wochen da waren.

Hier haben wir in Bosnien und Herzegowina geschlafen:

Unsere Unterkünfte in Bosnien und Herzegowina

(Bedenkt bitte, dass wir unseren Alltag mit auf Reisen nehmen und währenddessen auch arbeiten! Daher sind wir an den verschiedenen Orten oft länger geblieben, als wir es für einen Urlaub oder Kurztrip empfehlen würden. Mehr dazu findet ihr in unseren aktuellen Erfahrungen und Gedanken.)

Mostar – Minela Studios:

Der Beginn unseres Roadtrips war in Mostar. In der engen und zumeist autofreien Altstadt war uns eine Unterkunft mit Parkmöglichkeit in sehr zentraler Lage wichtig. Das Minela Studio hat diese Kriterien absolut erfüllt, in wenigen Gehminuten waren wir in der Altstadt von Mostar. Zu beachten ist, dass der Parkplatz und die Zufahrt sehr eng sind. Eigentlich war es mehr ein Hinterhof. Aber mit einem kleinen Auto und etwas rangieren ging es ganz gut.

Das Studio an sich ist sehr klein und die Schräge unterm Dach lässt es noch kleiner wirken. Es liegt direkt neben der Wohnung der sehr freundlichen Besitzer. Für wenige Nächte ist es absolut ausreichend und auch eine Selbstversorgung ist mit der winzigen Küchenzeile möglich. Alternativ gibt es fast direkt vor der Haustüre eine hervorragende Pizzeria! Krass haben wir es empfunden, aus dem Fenster auf die gegenüberliegende Hauswand zu blicken, die übersät ist mit Einschusslöchern… Wir sind vier Nächte geblieben. Kosten: 24,67€ pro Nacht für uns beide zusammen.

Fazit: sauber, zweckmäßig, gut, würden wir wieder buchen

Sarajevo – Guest House Hendek:

Unser Highlight in unserer Zeit in Bosnien und Herzegowina ist die kleine Wohnung oberhalb der Innenstadt im Stadtteil Vratnik mit einigen kleinen Läden direkt um die Ecke. Für uns war die Lage perfekt, da wir in den mehr als zwei Wochen etwas in den Alltag der Menschen eintauchen konnten und gleichzeitig schnell im Stadtzentrum waren. Auf den etwa fünfzehn Gehminuten bis zum Baščaršija-Platz, der den Beginn der Altstadt markiert, sind wir immer direkt an der Gelben Bastion vorbeigekommen, einem tollen Aussichtspunkt und dem Sonnenuntergangsspot schlechthin in Sarajevo.

Die Wohnung ist groß und geräumig mit vielen Fenstern, einem gemütlichen Wohnzimmer und einem bequemen Bett. Ein weiterer Pluspunkt ist die große Garage, die man sich mit den anderen Gästen teilt. Es gibt sogar ein Fitnessstudio, welches wir allerdings nicht getestet haben. Die Besitzer leben ebenfalls im Haus und sind sehr freundlich. Wir sind 17 Nächte geblieben. Kosten: 28,85€ pro Nacht für uns beide zusammen.

Fazit: sauber, gemütlich, tolle Lage, nette Besitzer, auf jeden Fall wieder!

Tuzla – Apartments Luke:

Da wir verwöhnt von unserer Zeit in Sarajevo waren, ist der Funke bei dieser Unterkunft nicht so wirklich übergesprungen. Die Apartments befinden sich im vorderen Teil des Hauses. Im hinteren Teil des Hauses wohnt der freundliche Besitzer mit seiner Familie. Der Eingangsbereich von der kleinen Wohnung ist ein kleiner Wintergarten (auf dem ersten Bild im Erdgeschoss ist der Eingang). Dieser ist allerdings unbeheizt und war im Winter zu kalt. Den Rest der Wohnung würden wir eher als zweckmäßig beschreiben.

Aber es war alles sauber und wir hatten einen Parkplatz direkt vor der Tür. Leider konnten wir nur selten lüften, da es oft nach Holz und Kohle von den Heizungen der umliegenden Häuser gestunken hat. Aber das ist natürlich kein Kriterium für die Bewertung dieses Apartments. Die Lage ist für einen Kurzbesuch von Tuzla eher schlecht. Ohne Auto kommt man nicht weit und zu Fuß gibt es in der Umgebung nicht wirklich etwas zu sehen. Die Lage nah am Flughafen hat uns durch den geringen Flugverkehr aber überhaupt nicht gestört. Wir sind sechs Nächte geblieben. Kosten: 22,50€ pro Nacht für uns beide.

Fazit: sauber, OK, wegen der Lage und Qualität der Wohnung/ Einrichtung eher nicht noch einmal…

Laktaši bei Banja Luka – Felix Apartman:

Zweckmäßig beschreibt es vielleicht ganz gut. Auf den Fotos sieht es vielleicht relativ groß und ganz gemütlich aus, aber es war alles irgendwie etwas altbacken. Zudem wurde irgendwann vermutlich mal in den Räumen geraucht und das haben wir leider immer noch gemerkt. Aus den bereits mehrfach erwähnten Gründen der schlechten Luftqualität im Winter in Bosnien und Herzegowina war das Lüften abends nicht möglich. So haben wir uns insgesamt nicht wohlgefühlt. Wir würden daher beim nächsten Mal eine andere Unterkunft wählen.

Das Apartment ist relativ zentral gelegen in Laktaši, einem kleinem Städtchen etwa zwanzig Kilometer vom Zentrum von Banja Luka entfernt. Der Ort hat alles, was wir gebraucht haben und punktet mit einer schönen orthodoxen Kirche, die das Stadtbild prägt. Es ist nah am kleinen Flughafen von Banja Luka gelegen, der aber nicht zu hören ist. Wir waren fünf Nächte in der Unterkunft. Kosten: 22,95€ pro Nacht.

Fazit: groß, zweckmäßig, in die Jahre gekommen, eher nicht noch einmal

Organisatorisches

Ein- und Ausreise

Bosnien und Herzegowina gehört bislang nicht zur EU. Seit 2022 ist das Land jedoch ein offizieller Beitrittskandidat. Für einen Aufenthalt von bis zu 90 Tagen in sechs Monaten reisen EU-Bürger ohne Visum und nur mit einem Personalausweis ein. Ein Reisepass wird also nicht benötigt. Auch einen internationalen Führerschein braucht ihr nicht.

Insgesamt sind wir dreimal von Kroatien aus nach Bosnien und Herzegowina eingereist und auf dem umgekehrten Weg wieder ausgereist. In allen sechs Fällen verliefen die Ein- und Ausreisen sehr unkompliziert. Teilweise sind wir nicht einmal kontrolliert worden. Bei unserem ersten längeren Aufenthalt sind wir von Dubrovnik kommend in Neum eingereist. Viele sind dort nur auf der Durchreise, da das kroatische Festland durch ein kleines Stück von Bosnien und Herzegowina unterbrochen ist. So war es bei uns auch. Vermutlich haben wir deshalb dort auch keinen Einreisestempel erhalten. Dies war bei der Ausreise allerdings kein Problem!

Mittlerweile ist auch die neue Pelješac-Brücke in Kroatien eröffnet, die eine direkte Verbindung nach Dubrovnik ermöglicht, ohne durch Bosnien und Herzegowina zu fahren. Diese hätten wir wahrscheinlich auch benutzt, glücklicherweise war sie bei unserer Reise noch nicht fertiggestellt. Denn die Ein- und Ausreise auf der Durchfahrt nach Dubrovnik war unser Grund für den Besuch des Landes.

Handy, Internet und EU-Roaming

Da Bosnien und Herzegowina (noch) nicht zum EU/ EWR-Raum gehört, findet auch das Abkommen zum kostenlosen Roaming keine Anwendung! Bisher haben bereits sechs Balkanstaaten ein ähnliches Abkommen getroffen, darunter auch Bosnien und Herzegowina, Albanien und Montenegro. Dieses soll zukünftig mit dem EU-/EWR-Abkommen zusammengelegt werden. Abwarten, was passiert. Falls ihr schon etwas Neues wisst, schreibt es gerne in die Kommentare. Bis dahin müsst ihr mit Zusatzkosten rechnen oder Euch eine lokale SIM-Karte holen, wenn ihr länger im Land bleiben möchtet.

Reiseplanung / Buchung der Unterkünfte

Bosnien und Herzegowina passt gut zu unserem spontanen Reisestil! Für uns war es nie ein Problem, auch sehr kurzfristig eine Unterkunft zu finden. Es ging vielmehr darum, welche Unterkunft bei unserem Budget passt. Wo wir in Bosnien und Herzegowina unsere Unterkünfte hatten, findet ihr weiter oben. An den Wochenenden in der Hauptsaison und insbesondere bei Großveranstaltungen wie beispielsweise den Sprungveranstaltungen von der Stari Most in Mostar oder dem Jajce Wasserfall ist es sinnvoll, gegebenenfalls frühzeitig eine Unterkunft zu buchen.

Packliste

Bosnien und Herzegowina liegt mitten in Europa und in einer vergleichbaren Klimazone wie Deutschland. Daher müsst ihr bei der Packliste nichts Außergewöhnliches beachten. Wir empfehlen, angemessene Kleidung zu tragen. In Bosnien und Herzegowina lebt ein größerer Teil von Menschen mit muslimischem Glauben. Wenn ihr eine der zahlreichen Moscheen besuchen möchtet, aber auch im Alltag, sollten zumindest Knie und Schultern beziehungsweise Oberarme bedeckt sein.

Reist ihr wie wir in den kalten Monaten nach Bosnien und Herzegowina, gehören auf jeden Fall rutschfeste Schuhe ins Gepäck. Der eines Abends in Sarajevo einsetzende und sehr ausdauernde Schneefall hat uns unsere Wege manchmal echt erschwert.

*** Für weitere Infos, klicke hier für unsere Weltreise Packliste ***

Nachhaltigkeit und Umweltschutz

Wir sind bereits in den Reisetipps für andere Länder wie beispielsweise Russland oder Thailand auf das Thema Müllvermeidung eingegangen – ähnliches gilt natürlich auch für Bosnien und Herzegowina. Leider haben wir sehr viel Müll an den Straßenrändern, in Waldstücken oder an Flussufern gesehen. Daher können wir nur empfehlen: So war es schon zuhause für uns selbstverständlich und ist es auf Reisen genauso, eigene Einkaufstaschen dabeizuhaben. Alleine dadurch können bereits unheimlich viele Plastiktüten eingespart werden und es hilft auch, damit Bewusstsein im jeweiligen Reiseland zu schaffen. Wir haben immer zwei wasserdichte Einkaufstaschen* dabei und mittlerweile auch immer mehrere Obst- und Gemüsenetze, die es in Deutschland in jedem Supermarkt gibt.

Sicherheit

In Bosnien und Herzegowina haben wir uns stets sicher gefühlt. Ob tagsüber oder abends, wir sind nie in irgendwelche unangenehmen Situationen geraten. In großen Städten wie Sarajevo oder Touristenhochburgen wie Mostar ist es natürlich wichtig, seine Wertsachen immer im Blick zu haben und sich vor Kleinkriminalität zu schützen. Berücksichtigt einfach, dass das Einkommensniveau in Bosnien und Herzegowina mit zu den niedrigsten in Europa gehört und ihr als deutlich reicher angesehen werdet. Das bedeutet für uns insbesondere, Wertgegenstände nicht offen zu tragen haben. Aber das sind grundsätzliche Hinweise und Reisetipps, die nichts speziell mit Bosnien und Herzegowina zu tun haben.

Die größten Themen im Bereich Sicherheit sind für uns die Straßenqualität und eine Minengefahr. Die Qualität der Straßen sind sehr unterschiedlich und es ist uns auch passiert, dass eine Asphaltstrecke (sehr) plötzlich unbefestigt wurde. Auf diesen Strecken war auch keine Beschilderung vorhanden.

Teile des Landes sollen noch mehr oder weniger stark vermint sein. Hier können wir nur dringend empfehlen, insbesondere bei Wanderungen in weniger frequentierten Gebieten ausführlich im Vorhinein zu recherchieren, ob die Gebiete sicher sind. In der Regel gilt, dass alle Wege minenfrei sind und es nicht empfohlen wird, die Wege zu verlassen (was ja auch im Sinne der Natur ist!).

Reisezeit & Reisedauer

Gibt es die perfekte Reisezeit?

Die „perfekte“ Reisezeit hängt (wie überall auf der Welt) sehr stark von den persönlichen Präferenzen ab. Wir planen ohnehin sehr wenig und wenn, dann nur spontan. Somit gibt es für uns keine perfekte Reisezeit und wir nehmen die Gegenbenheiten vor Ort, wie sie kommen.

Für Bosnien und Herzegowina können wir auf jeden Fall sagen, dass das Land ganzjährig zu bereisen ist! Im Sommer habt ihr dort warme bis heiße Temperaturen. Somit könnt ihr Euch in den zahlreichen Gewässern wie beispielsweise den Kravica Wasserfällen, den Salzseen in Tuzla oder den Pliva-Seen in Jajce erfrischen, nehmt dafür aber auch eine deutlich größere Menge anderer Touristen in Kauf. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass ihr in Cafés oder Restaurants mehr draußen sitzen könnt, um das Leben und den Alltag der Menschen zu beobachten. Das hat uns im Winter leider gefehlt.

Im Winter waren wir überall fast alleine, haben dafür aber auch nur in Mostar wirklich warmes Wetter gehabt. Der Schnee wiederum ist zum Wandern natürlich auch sehr schön! Die Luftqualität wiederum haben wir im Winter als sehr anstrengend und belastend empfunden (Smog vom Heizen).

Sicher hat alles seine Vor- und Nachteile. Also: Möglich ist es immer! Entscheidet, welche Aktivitäten ihr unternehmen möchtet und welches Wetter ihr bevorzugt.

Eine oder zwei Wochen?

Für einen guten und relativ umfassenden Überblick über die Vielfalt des Landes würden wir zwei Wochen planen. In einer Woche ist allerdings auch schon viel möglich und ihr könnt zumindest einige der Highlights von Bosnien und Herzegowina entdecken. In unserem Routenbericht stellen wir Euch für jede Dauer eine Reiseroute vor.

Für einen Städtetrip nach Sarajevo finden wir drei bis vier Tage perfekt. Mostar lässt sich sicherlich auch an einem Wochenende gemütlich erkunden.

Kosten

Insgesamt ist das Preisniveau für europäische Verhältnisse eher niedrig.

In Bosnien und Herzegowina ist die Landeswährung die Konvertible Mark (BAM). Die Konvertible Mark entspricht 100 Fening. Es gibt einen festen Wechselkurs, da die Konvertible Mark an den Euro gekoppelt ist. Da sie früher 1:1 an die Deutsche Mark gekoppelt war, entsprechen nun 1,95583 Konvertible Mark genau einem Euro.

Beim Tanken und in größeren Supermärkten konnten wir in der Regel mit Kreditkarte bezahlen. In kleineren Geschäften, auf Märkten oder auch in unseren Unterkünften war nur eine Barzahlung möglich. Dafür gibt es ausreichend Geldautomaten.

Häufig ist auch eine Zahlung in Euro möglich. Das Wechselgeld wird dann in der Regel in der Landeswährung zurückgegeben. Das kann sich trotz eines für Euch etwas schlechterem Wechselkurs gegebenenfalls lohnen, da die Abhebegebühren an den Automaten teilweise extrem hoch sind!

Letztlich sind die Kosten natürlich stark abhängig von der Reiseart. Wir haben zum Beispiel auf Unterkünfte mit der Möglichkeit zur Selbstverpflegung geachtet. Diese sind in der Regel etwas teurer als einfache Zimmer oder Hostels.

Wesentliche Kostenpositionen

Bei unseren wesentlichen Kostenpositionen sind bei einem Roadtrip natürlich die Spritkosten zu nennen. Zudem schlagen die Unterkünfte mit einem größeren Anteil an den Gesamtkosten zu Buche. Da wir uns in der Regel selbst versorgt haben, sind die Einkäufe für Lebensmittel ebenfalls ein nennenswerter Posten. Eher gering fallen die Kosten für Eintritte oder Touren aus.

  • Tanken: Im europäischen Vergleich sind die Spritpreise in Bosnien und Herzegowina mit am günstigsten. Während unseres Roadtrips lag der Preis für Benzin bei etwa 1,15€ pro Liter. Bei unseren knapp 1.000 Kilometern durch das Land haben wir für Benzin 127,31€ bezahlt. Aktuell (Stand April 2024) liegen die Spritpreise etwas höher. sowohl Diesel als auch Benzin kosten etwa 1,35€ pro Liter. Parkgebühren mussten wir fast nirgendwo bezahlen, insgesamt lagen die Kosten bei 4,30€ für fünfmal kostenpflichtiges Parken.
  • Unterkunft: Insgesamt haben wir 32 Nächte in Bosnien und Herzegowina verbracht und im Schnitt 26,22€ pro Nacht bezahlt. Die Einzelkosten pro Nacht haben wir in der Rubrik Unterkunft und Übernachten aufgeführt.
  • Lebensmittel: Wir haben zumeist in kleinen Geschäften, Märkten oder bei Straßenständen eingekauft und waren nur selten in größeren Supermärkten. Wir ernähren uns überwiegend vegetarisch und haben häufig Trinkwasser gekauft. Das Leitungswasser soll zwar trinkbar sein, aber es wird nicht unbedingt empfohlen. Wir haben es nur zum Kochen und teilweise für Kaffee oder Tee verwendet. Sehr günstig haben wir die Preise in den zahlreichen kleinen Bäckereien empfunden und daher dort gerne und oft eingekauft. Außer Haus haben wir selten gegessen. In Mostar haben wir einmal bosnisch gefrühstückt und ein paar Mal waren wir in einem Café. Was aber immer ging, war frisch gepresster Granatapfelsaft an einem der Straßenstände! Insgesamt lagen die Kosten für Essen und Trinken bei 259,73€, also 7,87€ pro Tag für zwei Personen.
  • Eintritte und Touren: Wir haben außer einer spontanen Free Walking Tour durch Sarajevo und Führungen bei den bosnischen Pyramiden in Visoko (Sonnenpyramide und Tunnelsystem) keine Führungen gebucht. Viele Sehenswürdigkeiten in Bosnien und Herzegowina sind kostenlos. Wo dies nicht der Fall war, haben wir die Eintrittspreise gerade unter Berücksichtigung der kalten Jahreszeit teilweise als teuer empfunden, insbesondere bei den Wasserfällen (Kravica und Jajce). Besucht ihr gerne Museen oder steht auf Abenteuer wie Rafting oder ähnliches, können die Kosten in dieser Rubrik natürlich deutlich höher ausfallen. In den fünf Wochen haben wir zusammen 68€ für Eintritt und Guides ausgegeben, also etwa 2€ pro Tag für uns beide zusammen.


Uns hat es viel Freude bereitet, diesen Länder-Rückblick mit unseren Bosnien und Herzegowina Reisetipps zu erstellen. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen, der (nun) auch dorthin reisen möchte. Oder wart ihr schon da? Dann schreibt uns Eure Erfahrungen gerne in die Kommentare! Natürlich freuen wir uns auch über Fragen, Anregungen oder Hinweise! Viele Grüße Thomas und Jenny

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