Mit einem kleinen Boot und netter Begleitung fahren wir auf’s Meer hinaus. Das türkisfarbene Wasser leuchtet und wir finden unzählige kleine Inseln, die wir immer wieder umfahren. Wir sind gespannt, was die Unterwasserwelt des Mu Koh Chang Nationalparks abseits von Koh Chang zu bieten hat.
Abfahrt vom Bang Bao Pier
Für unseren zweiten Schnorchelversuch in Thailand möchten wir ein Stück auf’s Meer hinaus fahren, auf die großen Ausflugsboote mit den vielen Menschen aber lieber verzichten. Deshalb entscheiden wir uns, zusammen mit Sabine und Pascal aus unserem Homestay, für einen privaten Bootstrip. Dieser ist übrigens zu viert nicht viel teurer als im großen Ausflugsboot – es lohnt sich also sich vor Ort zu erkundigen. Außer uns sind noch ein Guide und der Bootsführer an Bord, dann ist das Boot auch schon voll… Wir sind gespannt, ob wir diesmal positiv überrascht werden und viele Fische und Korallen sehen können. Insgeheim wünschen wir uns, auch eine der dort lebenden Riesenschildkröten zu sehen, auch wenn die Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich hoch sein soll.
Papageifische und bunte Korallen rund um Koh Yak Lak
Wir fahren mehr als eine Stunde durch den Mu Koh Chang Nationalpark, bis wir die kleine Insel Yak Lak erreichen. Koh Yak Lak als kleine Insel zu bezeichnen, ist dabei noch etwas übertrieben. Eigentlich ist es nur ein bewachsener Felsen, der aus dem Wasser ragt. Zu Beginn sind noch einige andere Schnorchler da, aber glücklicherweise wird es schnell leer und wir können in aller Ruhe die gesamte Insel umrunden.
Die Sicht unter Wasser ist nicht überragend, aber um Klassen besser als bei unserem ersten Versuch an der Küste von Koh Chang. Sobald wir im Wasser sind, umgeben uns unzählige schwarz-weiß gestreifte Riffbarsche, die uns neugierig beäugen und sehr nah vor unseren Augen und Körpern herschwimmen. Das ist ein schöner Anfang und macht Lust auf mehr! Neben vielen Fischen können wir weitere Tiere beobachten. Besonders gut haben uns die bunten Seeanemonen, die großen flachen Korallen und die kleinen knalligen Röhrenwürmer gefallen, die wie Pfeifenreiniger aussehen (*grins). Außerdem haben wir einige der bunten und sehr schönen Papageifische, verschiedene Schwämme und Seeigel gesehen. Für die, die es interessiert, hab ich einige Namen der Meeresbewohner mithilfe eines Unterwasserlexikons (hoffentlich richtig) herausgefunden – wir sind nämlich keine Fisch- bzw. Unterwasserexperten… Wenn es jemand besser weiß als wir, schreibt es gerne in die Kommentare!
Strahlend weißer Strand und türkisfarbenes Wasser vor Koh Rang
Nach unserem ersten Schnorchelstopp fahren wir mit dem Boot keine fünf Minuten weiter zur nächsten Insel, Koh Rang. Direkt am Strand serviert uns unser Guide ein hervorragendes Mittagessen: Zwei verschiedene Hauptspeisen mit Reis und frisches Obst zum Nachtisch. So gut haben wir schon lange nicht mehr gegessen. Unterbrochen wird das Mittagessen von einem großen Waran, der wohl weiß, dass es hier etwas zu holen gibt. Der Strand ist außer uns nämlich noch von anderen Touristen besucht, offenbar machen alle Schnorchelausflüge hier ihre Mittagspause. Ein bisschen enttäuscht sind wir schon, schließlich hatten wir ja eine private Tour gebucht, damit wir mehr Ruhe haben. Aber wir sind zeitlich später dran und der Strand leert sich bald nach unserer Ankunft, sodass wir dann doch schnell wieder alleine sind.
Vom Strand aus ist unser nächster Schnorchelplatz, die kleine Insel Maping, in Sichtweite und liegt keine 50 Meter entfernt. Auch Koh Maping ist so klein, dass wir diese Insel gemütlich umschwimmen können. Bevor wir jedoch ins Wasser gehen, testen wir noch kurz die große Strandschaukel am Koh Rang Beach und werfen einen Blick in das Geisterhaus, das direkt am Strand errichtet ist.
Im Wasser, was übrigens sehr warm ist (über 30 Grad), sind schon im flachen Bereich am Ufer viele bunte Fische zu sehen, besonders auffällig sind die sehr kleinen, knallblauen Fische, die richtig leuchten! Zudem gibt es noch unzählige Seegurken, was den Einstieg etwas erschwert – zum Schwimmen ist es noch zu flach… Dafür liegen auch hier sehr viele tote Korallen auf dem Meeresgrund. Die Unterwasserwelt muss also vor einiger Zeit noch sehr viel bunter und vielfältiger gewesen sein. Als wir uns Koh Maping nähern, sehen wir einige Fischschwärme. Besonders beeindruckend sind die blauen und gelb-braunen Riesenmuscheln, die wir entdecken, sowie verschiede Korallen und Kaninchenfische.
Fliegende Fische und Fischschwärme um Koh Yak Yai
Nachdem wir die Insel umrundet haben, laufen wir über den Strand zurück zum Boot. Der letzte Halt des Tages ist Koh Yak Yai. Es ist schon faszinierend, wie viele kleine Inseln oder Inselchen hier verteilt sind und immer wieder aus dem Wasser ragen. Als wir gerade vor Koh Yak Yai ankommen, werden wir von Geräuschen aufgeschreckt und sehen einen ganzen Schwarm fliegender Fische aus dem Wasser emporkommen und an unserem Boot „vorbeifliegen“. Wow, was für ein tolles Erlebnis!
Im Wasser tauchen wir direkt in riesige Fischschwärme und entdecken diesmal eine sehr schöne, lilafarbene Prachtanemone inklusive umherschwimmender Anemonenfische. Zudem sehen wir wieder viele bunte Weihnachtsbaum-Röhrenwürmer, meistens in rot, gelb oder blau. Außerdem gibt es noch zahlreiche andere Fische, die wir nicht kennen und nicht benennen können. Über einen Fischmangel können wir uns absolut nicht beklagen.
Die tollste Erfahrung ist für uns jedoch der nahe Kontakt zu den gestreiften Riffbarschen. Diese kleinen Fische sind so neugierig und so nah an uns dran, dass sie oft genug gegen uns oder die Taucherbrille schwimmen. Sie sind ständig um uns herum und es sind so viele! Sie scheinen überhaupt keine Angst vor uns zu haben – hoffentlich können sie das bei ihren natürlichen Feinden anders handhaben *grins. Zum Abschluss schwimmen wir durch einen riesigen Schwarm von kleinen, silber glitzernden Fischen, es sind sicherlich tausende, eher zehntausende! Es ist faszinierend zu sehen, wie sich die Tiere immer wieder neu gruppieren und als Schwarm neue Formen bilden, um Hindernisse zu umschwimmen oder sich gegenüber potentiellen Gegnern zu positionieren. Nur eine Schildkröte haben wir leider nicht gesehen.
Gemütliches Abendessen und Rückblick auf einen schönen Tag
Nach einer weiteren Stunde im Wasser sind wir ganz schön platt. Mit dem Boot geht es zurück zum Bang Bao Pier. Wir sind definitiv sehr froh, dass wir diesen Ausflug gemacht haben und nicht nur das traurige Erlebnis von unserem ersten Schnorcheln in Erinnerung behalten. Es hat uns gut gefallen, als absolutes Highlight würden wir es aber nicht bezeichnen. Vielleicht ist es aber auch unfair Thailand mit Mexiko zu vergleichen, wo wir mit Abstand die schönste Unterwasserwelt gesehen haben. Immerhin waren wir heute ungestört und so lange wir wollten im Wasser und haben jede Menge Fische und andere Tiere beobachten können. Allerdings haben wir Bilder gesehen, wie voll es in der Hauptsaison an den verschiedenen Schnorchelspots ist – dann würden wir vermutlich auf eine derartige Tour verzichten.
Abends testen wir im Dorf ein neue Essensmöglichkeit, die Besitzerin hatte uns in den letzten Tagen oft sehr freundlich gegrüßt. Die Freundlichkeit ist allerdings im Vergleich zum Kochen ihre größere Stärke gewesen… In der Unterkunft beschäftigen wir uns gezwungenermaßen wieder mit dem Virus-Thema… Wir erleben die verzweifelte Flugsuche bei zwei Mitbewohnern im Homestay, die ihre Reise abbrechen mussten, weil ihre Weiterreise aus Thailand nicht mehr möglich ist. Immer mehr Länder schließen ihre Grenzen und immer mehr internationale Flüge werden gestrichen. So langsam fangen wir auch schon an zu überlegen, wie es für uns und mit unserer Reise eigentlich weitergehen wird. Da es mehrmals täglich neue Erkenntnisse und Informationen gibt, kostet es viel Zeit und Nerven, stets auf dem aktuellen Stand zu sein und alle Aspekte zu bedenken.
Zum Glück kommen Pascal und Sabine um die Ecke und zeigen uns ihre Aufnahmen vom Schnorcheln. Wir sind begeistert von den Fotos und Jennys Wunschzettel hat sich gerade um diese tolle Outdoor-Kamera vergrößert… Im Vergleich zu unseren Schnappschüssen, sehen die Fotos wirklich toll aus. Pascal hat uns erlaubt, die Bilder auf weitglücklich zu zeigen. An dieser Stelle einen herzlichen Dank dafür! (@ Pascal & Sabine: Merci beaucoup!!)
Das Schnorcheln ist für uns ein schöner Abschluss unserer ersten Woche auf Koh Chang. Wie gefällt es Euch bislang und was ist Eure Lieblingsinsel in Thailand? Viele Grüße, Thomas
Hallo ihr Beiden,
das ist schon sehr beeindruckend, und die Qualität der Fotos, sensationell. Ach, ich möchte auch noch mal schnorcheln lernen. Habt noch eine gute Zeit.
Liebe Grüße, Claudia
Liebe Claudia, danke für deinen Kommentar! Ja genau, die Kamera ist super! Ich (Jenny) hätte sie auch gerne! Vielleicht kannst du ja schon in deinem Herbsturlaub schnorcheln *grins. Mach’s gut!