Unser Zwischenstopp in (Klein) Aus und Garub ist ideal, um die Wüstenpferde zu beobachten und in dem alten Bahnhof noch mehr in die Kolonialgeschichte einzutauchen. Wir freuen uns über so viel Abwechslung zwischen der D707 und dem Diaz Point.
Willkommen zu unserem nächsten Beitrag über unseren Namibia Roadtrip. Heute teilen wir:
- Idyllische Campsite Klein-Aus Vista
- Zwischenstopp Aus auf dem Weg nach Lüderitz
- Die berühmten Wüstenpferde von Aus
- Bahnhofs-Ruinen erinnern an die Kolonialzeit
Wir haben die viel beworbene Traumstraße D707 hinter uns gelassen und sind auf dem Weg nach Lüderitz und Kolmanskop. Außerdem möchten wir am Diaz Point campen, was ein absolutes Highlight unserer Namibia-Reise ist, wie sich später herausstellen wird.
Idyllische Campsite Klein-Aus
Knappe 50 Kilometer hinter den Tirasbergen und dem Ende der D707 erreichen wir unseren heutigen Stellplatz, die Klein-Aus Vista Campsite. Im kleinen Shop beim Check-In finden wir verschiedene selbstgebackene rusks (Kuchenzwieback) aus der Hausküche und nehmen uns einen kleinen Snack für den Abend im Dachzelt mit. Sie schmecken wirklich sehr lecker. Dafür gibt es eine klare Empfehlung von uns!
Ihr plant eine Safari im südlichen Afrika?
Hier findet ihr alle Infos zu unseren Namibia Campsites 2021 (Update 2024).
Heute gibt es einen super klaren Nachthimmel. Für Jenny bedeutet das wieder, Bilder von der Milchstraße zu machen (Anmerkung Jenny: Allerdings weiterhin ohne Stativ. Es ist echt frustrierend…). Übrigens ist sie bei dieser nächtlichen Fotosession nicht alleine und so entstehen schnell Gespräche und ein Austausch mit anderen Reisenden. Der Timelapse des Nachbarn von der Bewegung der Milchstraße ist einfach der Wahnsinn!!!
Zwischenstopp Aus auf dem Weg nach Lüderitz
Am Morgen werden wir von einer Horde Paviane überrascht. Sie fegen über die Campsite, schmeißen alle Mülleimer um und suchen nach etwas Essbarem. Wir denken kurz darüber nach, wie wir es finden, dass die Tiere so sehr an die Menschen gewöhnt sind und ihre Nahrung nicht in der Natur suchen.
Die heutige Etappe führt uns auf einer Strecke von etwa 120 Kilometern bis nach Lüderitz. Zwischendurch halten wir in dem kleinen Dorf Aus. Wir tanken und gehen für kleinere Besorgungen zum ansässigen general dealer. Allerdings ist das Angebot eingeschränkt. Es gibt zwar viele verschiedene Artikel, diese jedoch oft nur in sehr kleinen Mengen. Wir kaufen daher bewusst wenig, um keinem Anwohner etwas „wegzukaufen“ und warten lieber bis zum nächsten größeren Supermarkt.
Zwischen den Nationalparks Namib-Naukluft und Sperrgebiet verläuft die Straße nach Lüderitz. Der Name Sperrgebiet rührt aus der Zeit der Entdeckung größerer Diamantenvorkommen, als der Zutritt zu diesem Gebiet verboten war. Später wurde es dann zum Nationalpark mit dem vielleicht ungewöhnlichsten Namen in Namibia. Mittlerweile wurde dieser wiederum in den Tsau-||Khaeb-Nationalpark umbenannt. Das ||K steht für einen Klicklaut, den wir nicht aussprechen können. Der Einfachheit halber sprechen wir weiterhin vom Sperrgebiet.
Die berühmten Wüstenpferde von Aus
Der Weg nach Lüderitz führt auf asphaltierter Strecke, wie so häufig, gefühlte Ewigkeiten geradeaus. Mitten im Nirgendwo kommen wir zu einem ersten Abzweig. Dort hatte uns die freundliche Mitarbeiterin der Campsite eine nahezu 100%-Wahrscheinlichkeit zur Sichtung der wilden Pferde versprochen. Der Abzweig führt zu einem kleinen Parkplatz mit einem Aussichtspunkt in die ebene Fläche und einem Toilettenhäuschen. Das kennen wir ja schon von unserer Tour zur ältesten Welwitschia der Welt. Das Ziel kann absolut abgeschieden sein, ein Toilettenhäuschen bauen die Menschen trotzdem auf…
Und uns wurde nicht zu viel versprochen. Die Wildpferde liegen teilweise direkt am Parkplatz herum. Der Aussichtspunkt ist eigentlich überflüssig, da wir die Pferde so schon perfekt sehen können. Im namibischen Hochsommer ist er sicher als Schattenspender sinnvoll. Nach einer kalten Nacht im Dachzelt, freuen wir uns jedoch über die wärmenden Sonnenstrahlen und beobachten die Tiere so.
Vor dem Aussichtspunkt ist eine Trinkstelle für die Pferde angelegt. Aha – deswegen ist also die Sichtungschance so hoch. Zudem sehen wir einiges an Futter herumliegen, das definitiv dorthin gebracht wurde. So sehen wir zwar wilde Pferde, aber etwas nachgeholfen wurde von Menschenhand schon. Vielleicht ist das auch notwendig, da es sich eigentlich nur um verwilderte Hauspferde handelt. Mittlerweile sind sie vom Aussterben bedroht. Bei unserem Besuch wirken die Tiere eher träge und interessieren sich überhaupt nicht für uns.
Bahnhofs-Ruinen erinnern an die Kolonialzeit
Bald fahren wir weiter Richtung Lüderitz. Die meiste Zeit verläuft die Strecke entlang von Eisenbahnschienen. Der wesentliche Grund für die Errichtung dieser Eisenbahnstrecke liegt in der mittlerweile verlassenen Diamantenstadt Kolmanskop (Kolmannskuppe). Davon erzählen wir Euch in einem eigenen Beitrag über unseren Namibia Roadtrip. Wir freuen uns schon auf den Besuch und darauf, in die Geschichte Namibias und Deutschlands einzutauchen.
Nach kurzer Zeit weckt die Ruine des alten Bahnhofsgebäudes von Garub unser Interesse. Direkt neben den Schienen sehen wir ein ziemlich einsam in der Wüste stehendes Gebäude. Solche lost places finden wir immer wieder spannend. Im Rahmen eines Fotoprojekts haben wir die Ruine von Garub bereits vorgestellt. Kurz nach der Jahrhundertwende muss es ein sehr pompöser Ort gewesen sein, an dem gut betuchte Reisende vornehm dinieren konnten. Sein Alleinstellungsmerkmal war ein Brunnen, der in der Nähe des Bahnhofs gefunden wurde. Ansonsten gab es im Umkreis von etwa 150 Kilometer kein Süßwasser! Weiter Richtung Küste sehen wir noch die Ruinen der Bahnhöfe Haalenberg und Grasplatz. Am Grasplatz wurde 1908 der erste Diamant in der Region gefunden und hat zu der rasanten Stadtentwicklung von Kolmanskop geführt.
Aus unserem Streckenabschnitt D707 bis nach Lüderitz ist ein eigenes Erlebnis geworden. Solche Zwischenstopps sind ganz nach unserem Geschmack und vor allem, wenn sie für uns so überraschend auftauchen, wie der alte Bahnhof. Nehmt ihr solche Entdeckungen auch gerne mit oder reist ihr lieber nach Plan? Liebe Grüße Jenny
*Werbung: Dieser Beitrag enthält Werbung, da wir Euch den Namen unserer Campsite teilen und diese empfehlen.