Unser letzter Stopp in Namibia ist Walvis Bay, die drittgrößte Stadt des Landes mit dem größten Hafen. Walvis Bay mit seiner besonderen Lage erlaubt Ausflüge zu den Salinen und bietet jede Menge tolle Natur, Flamingos und Pelikane. All das zeigen wir Euch in diesem Bericht.
Nach dem Ende unseres Roadtrips durch Botswana und Namibia sind wir noch etwa vier Wochen in Namibia. Während wir drei Wochen in Windhoek verbringen, mieten wir uns erneut ein Auto und fahren für eine Woche nach Swakopmund. Über unsere Erlebnisse in Swakopmund, einschließlich der Ausflüge zum Cape Cross Seal Reserve und dem Welwitschia Drive haben wir bereits berichtet.
Etwa 40 Kilometer südlich von Swakopmund liegt unser nächstes Ziel: Walvis Bay. Auch in Walvis Bay ist einiges geboten und es bieten sich verschiedene Ausflüge an. Diesmal zeigen wir Euch:
- Die Flamingo Lagune in Walvis Bay
- Walvis Bay Feuchtgebiet – Pink Lake
- Farbenspiel auf dem Weg zur blauen Lagune
- Flamingos und Pelikane im Sonnenuntergang
Die Flamingo Lagune in Walvis Bay
Unser erster Ausflug führt uns zu der Flamingo Lagune von Walvis Bay. An einem Food Truck gönnen wir uns Kaffee und Kuchen mit Blick auf den Esplanade Park und unzählige Flamingos. Bei einem kurzen Spaziergang am Strand finden wir leuchtende Flamingo-Federn im Sand. Das Gesamtbild wird von einigen Kite-Surfern abgerundet, die die guten Windbedingungen in der Bucht nutzen.
Die Flamingo Lagune ist übrigens nur ein kleiner Teil der großen Bucht, an der die gesamte Stadt Walvis Bay inklusive des Hafens liegt. Vorgelagert liegt eine große Sandbank, die sich nur nach Norden hin zum Meer öffnet. Prägnant für Walvis Bay sind die Hafenanlagen mit ihren großen Kränen. Diese dominieren die Skyline der Stadt und sind bereits von Weitem sichtbar.
Walvis Bay Feuchtgebiet – Pink Lake
Nachdem wir uns von den ersten Flamingos verabschiedet haben, machen wir uns auf den Weg in Richtung der Sandbank. Diese liegt in der Lagune von Walvis Bay und wird auch Walvis Bay Feuchtgebiet genannt. Wir fahren direkt an der Flamingo Lagune entlang und kurz hinter der Stadtgrenze biegen wir bereits ab. Auf den ersten Kilometern entdecken wir neben uns immer wieder vereinzelte Flamingos und andere Wasservögel. Dominant sind allerdings die Salzberge, auf die wir zufahren. In der Lagune ist eine der größten Anlagen zur Gewinnung von Meersalz in Namibia. Das ist vielleicht an sich nur eine Randnotiz, aber es ist mitverantwortlich für ein spektakuläres Naturphänomen!
Die abgetrennten flachen Becken weisen einen hohen Salzgehalt auf. Zusätzlich siedeln sich dort aufgrund der klimatischen Bedingungen bestimmte Mikroorganismen an. Und diese lassen uns staunend auf die kleinen Seen blicken. Das Wasser ist nämlich pink! Richtig leuchtend pink! Es sieht total faszinierend und unwirklich aus. Dieses Phänomen gibt es übrigens auch an anderen Orten auf der Welt. In Europa könnt ihr pinkfarbene Seen zu bestimmten Jahreszeiten beispielsweise in Spanien oder Frankreich bewundern.
Neben dem leuchtend pinkfarbenen Wasser pfeift der Wind ordentlich und an den Rändern der Seen schäumt das Salzwasser auf. Immer wieder fliegen einzelne Schaumflocken durch die Luft und lassen die Umgebung noch surrealer erscheinen.
Farbenspiel auf dem Weg zur blauen Lagune
Auf dem Weg zur Sandbank und den weiteren Becken der Lagune kommen wir an einigen der pinkfarbenen Gewässern vorbei. Es ist einfach faszinierend, auf der einen Seite leuchtet es pink und direkt zu unserer anderen Seite sehen wir unendlich viel Meerwasser in leuchtendem Blau.
Dabei können wir eine strikte Trennung beobachten. Im pinkfarbenen Wasser haben wir nicht einen Wasservogel gesehen. Diese sind alle im Meer unterwegs. Teilweise sind die Becken zur Salzgewinnung auch ausgetrocknet und der Boden ist bedeckt mit glitzerndem weißen Salz. Auf unserer Fahrt halten wir immer wieder an und bei einem Stopp stehen wir an einem kleinen Kanal, durch den pinkfarbenes Wasser fließt. Geologisch ist das vermutlich unpräzise, aber für uns sieht es aus wie einer pinkfarbener Fluss. Es ist echt beeindruckend!
Das pinkfarbene Wasser bleibt allerdings nicht das einzige Highlight des Tages. Nur wenige Meter später fahren wir auf riesige Wasserflächen der blauen Lagune zu. Schon alleine die Kontraste zwischen dem Wasser und dem weißen Schaum sehen faszinierend aus. Hinzu kommt die auf Meereshöhe schnurgerade verlaufende Straße, die direkt auf die Sandbank zuführt. Diese ist die einzige Trennung für uns vom offenen Meer.
Flamingos und Pelikane im Sonnenuntergang
Neben den zahlreichen Flamingos sind viele weitere Wasservögel in unendlich großen Mengen, darunter Pelikane, Möwen und andere Wattvögel in der Walvis Bay Lagune beheimatet.
Ebenso soll es möglich sein, rund um Walvis Bay je nach Jahreszeit Robben, Delfine und Wale beobachten zu können. Leider hatten wir im Vorfeld (mal wieder…) gelesen, dass einige Tiere speziell zur Erhöhung der Attraktivität für Touristen dressiert oder angefüttert werden. Deshalb haben wir auf mögliche Bootstouren zur Wal-, Delfin- oder Robbenbeobachtung verzichtet. Außerdem konnten wir Robben auf unserem Roadtrip durch Namibia bereits zu zigtausenden am Cape Cross Seal Reserve beobachten.
Jetzt sind wir gespannt, was wir auf unserer Fahrt durch das Walvis Bay Feuchtgebiet noch alles entdecken.
Rosapelikane auf dem Weg zur Sandbank
Nach unserer Weiterfahrt entdecken wir einen einzelnen Pelikan gemütlich auf dem Wasser treibend. Genauer gesagt gehört er zu den Rosapelikanen, die in Walvis Bay und auch in vielen anderen Orten in Afrika in Kolonien leben. Diese großen Vögel können deutlich schwerer als 10 Kilogramm werden und sehen mit ihrem riesigen Schnabel sehr markant aus. Zuletzt haben wir Pelikane in freier Wildbahn in El Salvador beobachtet, was schon eine Weile her ist.
Von der „Hauptstraße“ zweigen vereinzelt kleine Sandwege ab. Wir wissen nicht, ob sie auch alle befahrbar wären. Auf einem der Abzweige können wir einen größeren hellen Haufen zügig als kleinere Gruppe von Rosapelikanen identifizieren. Wir lassen das Auto stehen und gehen vorsichtig auf die Tiere zu. Es sind etwa 30 Pelikane, die dort auf der Straße stehen oder liegen. Vereinzelt fliegen einige Vögel immer mal wieder weg oder landen.
Wir sind fasziniert von den Tieren und wie nah wir an diese herangehen können. Bei den Pelikanen wecken wir keinerlei Interesse. Da das auch gern so bleiben darf, halten wir ausreichend Abstand. Beeindruckend ist es, wenn die Pelikane im Landeanflug sind. Ab und zu öffnet einer der Vögel seinen Schnabel. Dann sehen wir erst, was für ein riesiges Volumen dort hineinpasst. Mehr als 10 Liter Wasser können Pelikane in ihre Schnäbel füllen, die im Erfolgsfall bei der Jagd auch den ein oder anderen Fisch beinhalten…
Wir könnten deutlich mehr Zeit bei den Rosapelikanen verbringen und viele weitere Fotos machen. Aber wir sehen schon jede Menge andere Vögel und insbesondere zahlreiche Flamingos. Zudem möchten wir einmal bis zur Sandbank am Ende der Piste fahren und uns dort umsehen.
Paaltjies Parking an der Sandbank von Walvis Bay
Am Ende der Sandstrecke durch die Wasserbecken taucht ein kleiner Parkplatz auf. Er ist sogar auf offiziellen Karten als Paaltjies Parking eingezeichnet. Ansonsten sehen wir dort weit und breit nur Sand und in einiger Entfernung das Meer. Schließlich stehen wir jetzt mitten auf der Sandbank, die Walvis Bay vom offenen Meer trennt. Hauptsächlich ist der Strand sehr flach, aber auch einige kleinere Dünen gibt es.
(Funfact: Auch hier steht wieder ein Toilettenhäuschen mitten im Nirgendwo. Das hatten wir ja bereits beim Welwitschia Drive im Hinterland von Swakopmund gesehen, als wir mitten in der Namib-Wüste standen.)
Auf der Sandbank sind wir nicht alleine. Eine Gruppe junger Einheimischer genießt die spätnachmittagliche Sonne am Wochenende und hat Spaß. Bis hier ist der Weg übrigens problemlos mit jedem Fahrzeug zu meistern. Ab hier wäre jedoch ein 4×4-Fahrzeug vonnöten, um auf der Sandbank zu den Robbenkolonien oder zum Sandwich Harbour im Süden zu fahren, einem faszinierenden Flecken Natur, an dem die hohen Sanddünen direkt am Meer liegen.
Für wen Geld keine Rolle spielt, der kann auf der Sandbank nach Norden fahren und die ziemlich an der Spitze am Pelican Point gelegene gleichnamige Lodge buchen. Für mehrere Hundert Euro kann man dort eine Nacht am Meer verbringen, in unmittelbarer Nachbarschaft von Robben und anderen Tieren. Oder ihr macht es wie wir, genießt einfach die Landschaft und lasst Euch den Wind vom Meer um die Ohren wehen.
Der Treffpunkt aller Flamingos in Namibia…
Viele Flamingos haben wir bereits bei unserer Kaffeepause am Ufer in Walvis Bay und auf unserer Fahrt durch das Walvis Bay Feuchtgebiet gesehen. Aber hier an der Lagune sind es noch einmal deutlich mehr! Hauptsächlich sind die Rosaflamingos hier in Walvis Bay beheimatet. Sie waten durch das flache Wasser, stolzieren umher, stecken ihre Schnäbel auf der Suche nach Futter in das Wasser oder stehen einfach nur einbeinig in der Lagune. Beeindruckend ist der Anblick, wenn sich die Flamingos in die Luft erheben und mit ihren weiß-rosa-schwarzen Federn am Himmel segeln.
Am liebsten würden wir permanent anhalten, aussteigen und die Tiere bewundern. Schon über die Flamingos im botswanischen Nxai Pan Nationalpark bei unserer Übernachtung unter dem majestätischen Baobab-Baum hatten wir uns sehr gefreut. Aber allein die ungeheure Anzahl an Rosaflamingos, hier in Walvis Bay, übersteigt das Erlebnis noch einmal deutlich. Zu anderen Jahreszeiten sollen es sogar noch deutlich mehr sein…!
Ein toller Sonnenuntergang zum Abschluss des Ausflugs
Der nächste unvergessliche Tag in Namibia geht zu Ende. Wie schon so oft, dürfen wir auch heute wieder einen tollen Sonnenuntergang bewundern. Die letzten Sonnenstrahlen des Tages tauchen das Walvis Bay Feuchtgebiet in ein schönes Licht und wir genießen das Ambiente gemeinsam mit zahlreichen verschiedenen Wasservögeln. Nach einem letzten Blick auf die Skyline von Walvis Bay mit den dominierenden Hafenanlagen brechen wir auf und fahren zurück zu unserer Unterkunft.
Am zweiten Tag besuchen wir die Düne 7 in der Wüste vor Walvis Bay. Davon erzählen wir Euch im nächsten Beitrag.
Das war der erste Tag in Walvis Bay auf unserer letzten Etappe der Reise durch dieses wundervolle Land im Süden Afrikas. Faszinierende Natur wie die pinkfarbenen Seen und die zahlreichen Pelikane und Flamingos haben uns begeistert. Würdet ihr Walvis Bay auf Eure Namibia Route aufnehmen? Viele Grüße, Thomas und Jenny
habe gerade euren tollen Bericht gelesen über Namibia. Ich bin Namibianerin und habe in Walvis Bay gelebt. Liebe die Pelikane und Flamingos. An der Lagune in Walvis Bay bin ich jeden Morgen mit den Hunden spazieren gegangen.
Danke für den wunderschönen Bericht.
Hallo Anke, lieben Dank für dein tolles Feedback!
Für uns war die Walvis Bay Lagune ein unvergessliches Erlebnis. Wie schön es sein muss, dies jeden Morgen erleben zu dürfen!
Wir freuen uns, wenn dir unser Bericht gefallen hat. Dann haben wir noch mehr Freude beim Erstellen. Alles Gute für dich, Thomas und Jenny
„Eines der pinken Becken. Habt ihr so etwas schon einmal gesehen?“
Ja, die Laguna Colorada auf dem Altiplano in Bolivien. Das ist aber ein harter, unbequemer Trip. Vielleicht verschlägt es Euch ja mal dort hin …
Eine schöne Seite habt Ihr beiden. Tolle Bilder, viele gut Tipps. Danke für die Infos.
Weiterhin gute(s) Reise(n) und viel Spaß!
Hallo Oliver,
vielen Dank für dein tolles Feedback zu unserer Seite! Wir freuen uns, dass du da bist.
Deinen Bolivien Reisetipp haben wir uns gleich angeguckt und gemerkt. Zwar waren wir schon in Lateinamerika, aber die beeindruckende Laguna Colorada haben wir noch nicht gesehen.
Alles Gute dir
Thomas und Jenny
Tolle Bilder und ich erinnere mich an eure Erzählungen davon.
Vielen Dank! Ja, wir hätten noch ein paar Bilder mehr einfügen können… 🙂