Namibia: Unsere Route 2021

Unsere Route durch Namibia führt von Windhoek durch das leuchtend rote Damaraland. In Sesriem und an der Küste erleben wir Wüste und Meer. Im Süden blicken wir in einen riesigen Canyon. Auf unserer Reise in 2021 nutzen wir super ausgebaute Asphaltstraßen, genauso wie staubige Sandpisten. So erleben wir einen unvergesslichen Roadtrip!


Mit einem 4×4-Geländewagen und Dachzelt fahren wir zunächst drei Wochen durch die Weite Namibias. Unser Bett befindet sich im Dachzelt auf einem Toyota Hilux. Wo genau wir entlang gefahren sind, erzählen wir im Detail in diesem Beitrag: Unsere Namibia Route 2021.

Wenn Euch unsere Reiseberichte von Namibia interessieren, findet ihr sie hier. Unsere besuchten Campsites stellen wir Euch separat vor. Außerdem haben wir allgemeine Informationen zu Namibia und unsere Reisetipps für Euch. Vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja bei der eigenen Planung einer Campingreise nach Namibia.

Unsere Namibia Route 2021 im Überblick

Teil 1: Roadtrip durch’s Land

Teil 2: Windhoek, Swakopmund und Umgebung

Allgemeine Informationen zum Verkehr in Namibia

Das Wichtigste vorab: In Namibia ist Linksverkehr! Am Anfang war es etwas ungewohnt, mit der linken Hand zu schalten und wir haben manchmal den Blinker und den Scheibenwischer verwechselt *grins. Aber sonst war das Fahren für uns kein Problem. Der wenige Verkehr hat es uns zusätzlich erleichtert.

Für die Pausen gibt es auf den Nationalstraßen regelmäßig Rastplätze. Fast immer sind diese mit Sitzgelegenheiten, Mülleimern und schattenspendenden Bäumen ausgestattet. In Namibia haben wir die Rastplätze oft sehr sauber vorgefunden (ein wesentlicher Unterschied zu den vergleichbaren Plätzen in Botswana).

Weltreise 2021 Namibia Route Rastplatz
typischer namibischer Restplatz, hier auf dem Weg von Windhoek nach Etosha
Die erlaubten Höchstgeschwindigkeiten sind wie folgt:

In Ortschaften 60 km/h, auf großen, asphaltierten Straßen 120 km/h, auf nicht befestigten Straßen 80 km/h und innerhalb der Nationalparks und Wildreservate zumeist 60 km/h.

In Namibia haben wir zwar (im Gegensatz zu Botswana) nichts von Blitzern gehört und gesehen. Aber unabhängig davon, haben wir uns immer an die Tempolimits gehalten und empfehlen dies dringend! Aus gutem Grund…

Achtung Tiere!

Neben den normalen Verkehrsteilnehmern, den Autos, LKW, Fußgängern und Fahrradfahrern, gibt es noch weitere Verkehrsteilnehmer: Tiere! Im Wesentlichen sind dies Kühe, Esel, Ziegen oder Pferde. Insbesondere in den Nationalparks und Wildreservaten müsst ihr aber mit allen Tieren rechnen, die ihr dort ja auch sehen wollt. So haben wir im Damaraland auf einmal die Wüstenelefanten vor uns auf der Fahrbahn gehabt!

In Nationalparks und Wildreservaten ist das Fahren im Dunklen verboten. Auch in den übrigen Teilen des Landes würden wir empfehlen, im Hellen zu fahren. Dies wird vor allem wegen der allgemeinen Sicherheit, aber auch wegen der vielen Tiere empfohlen. Was noch wichtig ist: Abstand halten! Gerade auf Schotterpisten ist es teilweise so extrem staubig, dass ihr gar nichts mehr sehen könnt, wenn ihr zu dicht auffahrt.

Weltreise 2021 Namibia Route Wuestenelefanten
Wüstenelefanten auf der Straße bei der Fahrt durchs Damaraland

Allgemeine Infos zu unserer Namibia Route 2021

Wir waren im Mai und Juni 2021 für etwas mehr als vier Wochen auf unserem Roadtrip durch Namibia. Zu dieser Zeit des Jahres ist dort Winter. Winter in Namibia bedeutet gleichzeitig auch Trockenzeit. Deshalb sind die meisten Straßen und Wege des Landes normalerweise gut befahrbar. Je nachdem, wann ihr reist, müsst ihr Euch aber darauf einstellen, nicht alle Gegenden erreichen zu können.

Für die Navigation gibt es für uns nichts besseres als maps.me beziehungsweise mittlerweile die inoffizielle Nachfolgeapp Organic Maps! Beide Apps basieren auf Daten von OpenStreetMap. Sie sind untereinander kompatibel und wir konnten all unsere Lesezeichen von maps.me zu Organic Maps übertragen. Egal wo wir waren, diese Apps haben uns immer hervorragende Dienste geleistet und uns jeden noch so kleinen Pfad gezeigt. Die kostenlosen Apps (maps.me eingeschränkt) sind einfach super (zur Unterstützung könnt ihr eine Spende geben, haben wir auch schon gemacht). Zusätzlich hatten wir noch eine Namibia Straßenkarte von tracks4africa mit. Aber die haben wir so gut wie nie benutzt. Die Karte war einfach viel zu groß und unübersichtlich. Mehr Informationen hat sie dabei auch nicht enthalten. Für uns ein absoluter Reinfall und viel zu teuer!!

Spritverbrauch und Grenzübertritt auf unserer Namibia Route 2021

Der Preis für einen Liter Diesel lag im Durchschnitt bei 77 Euro-Cent. Während unseres Roadtrips sind wir in vier Wochen 6.398 Kilometer gefahren. Bei einem Spritverbrauch von etwa 9 Litern auf 100 Kilometern sind uns Benzinkosten in Höhe von 456,24 € entstanden. Wir konnten an jeder Tankstelle mit Kreditkarte bezahlen. Das hatten wir vorher anders gehört und gelesen. Eine Maut gibt es in Namibia nicht. Somit sind die Kosten für den Transport verhältnismäßig gering.

Wenn ihr Namibia mit dem Auto verlassen möchtet, benötigt ihr einen Letter of Authority, um das Fahrzeug z.B. nach Botswana, Simbabwe oder Sambia einführen zu dürfen. Wir haben diesen von unserem Mietwagenanbieter Asco Car Hire bekommen. An der Grenze mussten wir eine kleine Gebühr entrichten. Insgesamt war die Einführung des Fahrzeugs über die Grenze damit sehr unkompliziert. Kontrolliert bei Eurem Mietwagen in jedem Fall noch die Fälligkeit des TÜV. In Namibia darf der Termin einen Monat überschritten werden. In Botswana gibt es diese Kulanz für ausländische Fahrzeuge allerdings nicht. Ab dem Tag der Fälligkeit darf das Fahrzeug nicht mehr bewegt werden.

Unser 4×4 Geländewagen

Unser Mietwagen für unsere Namibia Route in 2021 ist ein „alter“ Toyota Hilux Double Cap von 2017 mit Dachzelt. Tatsächlich wird dieses Fahrzeug als altes Auto mit Rabatt von unserer Autovermietung angeboten. Wir waren mit unserer Wahl sehr zufrieden und können Euch diese Budget-Option nur empfehlen!

Das Auto hatte 125.000 Kilometer runter, war aber sehr gut gepflegt. Asco Car Hire checkt die Mietwagen vor jeder Vermietung in der eigenen Werkstatt. Ein großer Pluspunkt waren die brandneuen Winterreifen mit richtig tiefem Profil. Zusammen mit dem Allrad-Antrieb fühlten wir uns gut gerüstet für jedes Gelände. Vorab: Für Namibia waren wir damit übermäßig ausgestattet. Die Allrad-Funktion haben wir nur ein einziges Mal benötigt, nämlich im Sossusvlei auf dem Weg zur Düne Big Daddy (dort fährt allerdings auch ein Shuttle vom 2×4 Parkplatz). Der einzige, aber leider auch recht große Kritikpunkt am Hilux, ist die Sitzposition. Wir hätten gerne etwas höher gesessen, um einen besseren Überblick zu haben und mehr Tiere entdecken zu können.

Besondere Ausstattung für jedes Gelände

Um für alle Straßenverhältnisse gerüstet zu sein, haben wir einen Kompressor und einen Luftdruckregulierer dabei. Gemäß den Anweisungen unseres Mietwagenanbieters sollten wir mit folgendem Reifendruck fahren:

Auf Sandpisten 1,5 – 1,6 bar, auf unbefestigten Straßen mit Schotter 1,8 bar und auf Asphaltstrecken 2,0 bar.

Diese Vorgaben sollten aus unserer Sicht stets berücksichtigt werden, alleine schon, um den Versicherungsschutz nicht zu verlieren. Ob es wirklich erforderlich ist, den Reifendruck zu ändern, würden wir nicht per se sagen. Andere Reisende sind beispielsweise mit ihrem eigenen Geländewagen durchgehend auf allen Strecken mit 2,2 bar Reifendruck gefahren.

Ermittlung der für Euch erforderlichen Fahrtzeit

Der letzte Hinweis gilt unserer Fahrtzeit. Wir waren auf unserer Namibia Route wirklich langsam unterwegs! Nahezu nie sind wir über eine längere Zeit die Höchstgeschwindigkeit gefahren. Gerade in den Nationalparks sind wir immer wieder stehengeblieben, um Fotos und Videos von den Tieren und der wunderschönen Landschaft zu machen. Wo es möglich war, sind wir auch gerne mal ausgestiegen und ein kleines Stück spaziert (außerhalb der Parks). Auch wenn wir nur ein paar Meter von der Straße weg waren, hat uns dies gleich ein ganz anderes Gefühl für die Umgebung gegeben.

Versteht also unsere Fahrtzeiten einschließlich sämtlicher Tierbeobachtungen und kurzer Zwischenstopps. Seid ihr eher im Team „durchfahren“ oder „wir haben es eilig“, nehmt ihr die reinen Fahrtzeiten zum Beispiel aus der tracks4africa-Karte. Nach unserer Erfahrung sind diese realistisch ermittelt. Seid ihr aber in dem „wir bleiben ständig und für alle Tiere stehen“-Team, könnt ihr Euch gerne an unseren Zeiten orientieren.

Weltreise Namibia 2021 Route Sandpiste
typische Schotter-Sand-Piste auf unserem Roadtrip durch Namibia

Mietwagen für Windhoek, Swakopmund und Umgebung

Nur der Vollständigkeit halber, möchten wir erwähnen, dass wir für den zweiten Teil unserer Reise durch Namibia keinen Geländewagen gemietet haben. Um Swakopmund und die Umgebung zu erkunden, sind wir mit einem kleinen VW Polo von Windhoek aus gestartet.

Bei den gängigen Portalen im Internet haben wir den günstigsten Anbieter ausgewählt, der in unserem Fall am nationalen Flughafen von Windhoek sein Büro hat. Wir haben auf keinerlei besondere Ausstattung geachtet und sind auf den beschriebenen Strecken sehr gut zurecht gekommen.

Wichtig ist es allerdings, genau auf die Versicherungsbedingungen zu achten. Einige Anbieter verbieten das Fahren auf unbefestigten Straßen. Dadurch fallen in Namibia so einige weg… Das solltet ihr bei Eurer Planung und Anmietung eines Autos beachten.

Teil 1: Roadtrip durch’s Land

Tag 1: Windhoek – Gobabis

Das erste Ziel in Windhoek ist der Supermarkt! Erst dort realisieren wir, dass wir tatsächlich mit einer Axt am Auto umherfahren *grins. Für uns ist es ein komisches Gefühl, in Namibia fällt man damit jedoch nicht auf! Innerhalb der Stadt müssen wir uns kurz an den Linksverkehr gewöhnen. Insgesamt ist in Windhoek aber wenig Verkehr, sodass wir uns entspannt einfahren können.

Außerhalb der Stadt geht es auf einer glatt asphaltierten Schnellstraße nur noch entspannt geradeaus. Die Straße ist sehr gut, übersichtlich und breit. Bei einer ersten Pause am Wegesrand stehen wir mitten in der Weite Namibias und realisieren, was wir die nächsten Wochen vor haben! Trotz der Achtung-Warzenschwein-Schilder sehen wir zunächst nur Kühe und Esel am Wegesrand.

Heute ist es eine kurze Etappe für uns. Für den Tag der Ankunft ist es jedoch vollkommen ausreichend. Mehr hätten wir nicht fahren wollen, da wir ganz schön müde sind.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 205 km
  • Fahrtzeit: 02:20 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: kurze, entspannte Etappe auf asphaltierter Schnellstraße

+++ Zwischen Tag 1 und Tag 2 waren wir 16 Tage in Botswana! +++

Tag 2: Ghanzi (Botswana) – Düsternbrook (Namibia)

Heute reisen wir von Botswana wieder nach Namibia ein. Abgesehen von der Pause an der Grenze, ist es ein reiner Fahrtag für uns.

Die Ausreise aus Botswana ist in 15 Minuten erledigt. Nur danach warten wir ungefähr eineinhalb Stunden am Grenzübergang, da es vor uns einen Coronafall gab. Daraufhin wurden alle Gebäude geschlossen und desinfiziert. Erst danach dürfen wir einreisen. Provisorisch werden wir von einem Container aus bedient, der auf dem Hof steht. Obwohl sich mittlerweile eine größere Menschenmenge gebildet hat, die auf die Einreise nach Namibia wartet, sind wir relativ schnell fertig. Nach 25 Minuten sind alle Dokumente kontrolliert und wir fahren weiter.

Die Schnellstraßen in Namibia, die B6 und die B1, sind gut ausgebaut. Wir fahren zügig bis zum Abzweig, der nach Düsternbrook führt. Erst auf der sandigen D-Straße sind wir wieder langsamer unterwegs. Zudem gibt es derart viele und steile Senken, dass wir noch vorsichtiger fahren (müssen).

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 580 km (209 km in Botswana)
  • Fahrtzeit: 07:45 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Thakadu Bush Camp – Grenze Mamuno: 209 km in 03:10 Std
  • Grenze Mamuno – Düsternbrook (Namibia): 371 km in 04:35 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: entspanntes Fahren mit wenig Verkehr, krasse Senken bei Düsternbrook

Tag 3: Düsternbrook – Onguma (Etosha Nationalpark)

Auch heute haben wir einen Fahrtag vor uns, um am Abend den Etosha Nationalpark zu erreichen.

In Okahandja gibt es ausreichend Infrastruktur und ihr könnt Euch dort gut mit Vorräten eindecken. Auch gibt es Werkstätten und mehrere Tankstellen. An der Tankstelle können wir problemlos mit der Kreditkarte bezahlen. Das hatten wir vorher im Internet vielfach anders gelesen. Wenn ihr an einer der Banken Bargeld abheben möchtet, stellt Euch darauf ein, dass ihr ggf. eine Weile warten müsst. Einmal hatten wir bestimmt 20 Leute vor uns.

Kurz vor Tsumeb sehen wir die krassen Kontraste, die Namibia bezüglich der Wohnsituationen bietet… Zunächst irritiert uns ein riesiges Schloss. Erst, als wir daran vorbei fahren, merken wir, dass es sich um eine Lodge handelt. Unglaublich! Kurz darauf kommen wir an Dörfern aus Wellblechhütten vorbei, wie wir sie zuletzt am Stadtrand von Windhoek gesehen haben.

Bis zum Etosha Nationalpark ist die Strecke ereignislos und entspannt. Einmal kommen wir in eine Polizeikontrolle. Der Polizist erklärt uns, dass in Namibia viele Unfälle aufgrund von Alkohol und Handy am Steuer passieren. Deshalb würden sie seit einiger Zeit umfangreiche Kontrollen durchführen. Wir wurden mehr als höflich behandelt und durften nach der Führerscheinkontrolle sofort weiterfahren. Die großen Schilder „Don’t text/drink and drive“ und „Zero is the only acceptable number of accidents“ waren uns auf der Strecke schon mehrfach aufgefallen.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 535 km
  • Fahrtzeit: 06:10 Std
  • ausgewählte Teilstrecke:
  • Düsternbrook – A1 Richtung Etosha: 19 km in 01:00 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: krasse Senken bei Düsternbrook, Autobahn Richtung Etosha perfekt!

Tag 4: Onguma – Halali (Etosha Nationalpark)

Durch das östliche Von Lindequist Gate fahren wir am Morgen in den Nationalpark. Es dürfen keine Plastiktüten mit in den Park genommen werden. Das ist eine sinnvolle Regelung, wie wir finden. Der Check-in verläuft unfreundlich, aber zügig. Auf die Frage nach möglichen Tiersichtungen wird uns mitgeteilt, es sei ein großer Park und man könne es nie wissen. Aha!

Nach fünf Minuten dürfen wir auf der asphaltierten Hauptstraße dem Safari-Feeling mit 60km/h entgegenrollen. Wir vermissen schon jetzt die Sandpisten aus dem Central Kalahari Game Reserve.

Die Strecke durch den Nationalpark ist mit jedem Kleinwagen gut zu bewältigen. Auch auf den Schotterpisten ist KEINE Offroad-Ausstattung notwendig! Zwar werden wir den ganzen Tag über eingestaubt, der Zustand der Straßen ist aber sehr gut.

Irritiert sind wir, als wir uns einer Zebraherde nähern, die sich keinen Zentimeter wegbewegt. Sonst haben die Tiere immer eilig die Flucht ergriffen. Später geht es uns genauso mit einer Gnuherde und einem riesigen Elefantenbullen, der sich uns bis auf drei Meter nähert und mit seinem Rüssel unsere Fensterscheibe abtasten möchte. Klar kann man es einfach genießen, dass die Tiere einem so nah kommen. Aber natürlich ist es nicht… Im Park solltet ihr deshalb besonders vorsichtig fahren, da Tiere sich auf der Fahrbahn aufhalten und ggf. nicht weglaufen.

Weltreise 2021 Namibia Etosha Nationalpark Elefanten
Elefantenbullen auf unserer Fahrt durch den Etosha Nationalpark

Warum der Etosha NP für uns kein Must-see ist, erfahrt ihr hier. Wenn ihr in anderen Ländern auf Safari wart, könnte es eher enttäuschend sein.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 159 km
  • Fahrtzeit: 08:05 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: sehr langsam unterwegs, viele Pausen wegen Tierbeobachtungen

Tag 5: Halali (Etosha Nationalpark) – Damaraland (Hoada)

Nach unserer einzigen Nacht im Etosha Nationalpark starten wir von der Campsite zum Anderson Gate. Wir fahren früh morgens über den Rhino Drive und nehmen dann auf dem Weg bis zur Ausfahrt alle Wasserlöcher mit. Auch am zweiten Tag und im westlicheren Bereich des Parks sind alle Straßen in einem super guten Zustand. Wir können bestätigen: Ihr braucht auf keinen Fall ein Allrad-Fahrzeug!

So unfreundlich die Begrüßung im Park war, so unfreundlich werden wir leider auch verabschiedet. Wir zeigen unseren Kühlschrank, um nachzuweisen, dass wir kein Fleisch dabei haben. Danach dürfen wir ohne Gruß weiterfahren.

Auf dem Weg Richtung Süden ins Damaraland sehen wir wieder Achtung-Elefanten-Schilder. Auch hier solltet ihr also vorausschauend fahren. Wir sehen allerdings nur eine Giraffe, die eine Weile neben dem Auto her rennt.

Ab Kamanjab besteht die C40 nur noch aus Schotter. Das bleibt auch für die nächsten Tage so, bis kurz vor Swakopmund. Es staubt einfach ungeheuerlich! Wenn wir überholt werden, was man zum Glück schon von Weitem sieht, ist die Sicht lange Zeit komplett weg! Also wirklich Null! Das Beste ist: Links ranfahren und warten, bis der Staub sich gelegt hat.

Die Ankunft im Damaraland ist spektakulär! Die scheinbar rund geschliffenen Steine leuchten uns orange-rot entgegen und wir freuen uns schon auf die Fahrt durch diese schöne Landschaft.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 420 km
  • Fahrtzeit: 09:30 Std
  • ausgewählte Teilstrecke:
  • Etosha Halali Camp – Etosha Anderson Gate: 116 km in 04:55 Std (einschl. aller Wasserlöcher)
  • Etosha Anderson Gate – Hoada Campsite: 304 km in 03:35 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: Straße ins Damaraland gut zu fahren, ab Kamanjab sehr staubig!!

Tag 6: Damaraland (Hoada) – Twyfelfontein

Die Strecke durch das Damaraland und über den Grootbergpass ist super schön!!! Wenn wir nur eine in Namibia hätten fahren können, würden wir diese wählen!

Die Traumstraße windet sich durch ein hügeliges Gelände. Dadurch fahrt ihr auch immer wieder durch richtig tiefe Senken und steil bergauf. Einige Mal sehen wir bis kurz vor dem Gipfel den weiteren Weg nicht. An diesen Stellen ist natürlich Vorsicht geboten. Unten in den Senken haben wir manchmal gedacht, wir stehen vor einer senkrechten Wand…

Weltreise 2021 Route Grootbergpass
auf dem Grootbergpass… dahinter eröffnet sich eine traumhafte Landschaft!

Die Aussicht ist fantastisch und die Landschaft ändert sich ständig. Hinter den Hügeln gibt es immer wieder scheinbar endlose Flächen bis zum Horizont. Wir kommen uns so vor, als ob wir alleine auf der Welt wären. Diese Strecke hätte für uns noch viel länger sein dürfen.

Versteht die Fahrtzeit mit vielen Fotostopps, einigen kurzen Spaziergängen und einer Pause am Abend für die überraschende Sichtung der Wüstenelefanten. Wie einleitend bereits beschrieben, würde es auch deutlich schneller gehen!

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 181 km
  • Fahrtzeit: 06:20 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: schönste Strecke, die wir in Namibia gefahren sind!

Tag 7: Twyfelfontein – Petrified Forest – Swakopmund

Wie auf der letzten Etappe staubt es wahnsinnig auf dem Weg von Twyfelfontein durch die Wüste. Und es wird deutlich wärmer.

Wenn ihr den Petrified Forest (versteinerten Wald) besuchen möchtet, achtet auf jeden Fall darauf, dass ihr den richtigen Abzweig nehmt. Schon viele Kilometer vorher werben Grundstückbesitzer damit, versteinerte Bäume zu zeigen. Gesehen haben wir dort allerdings keine… Mit maps.me beziehungsweise Organic Maps kommt ihr auf jeden Fall am richtigen Ort an.

In Uis haben wir ein schönes Café gefunden, um Pause zu machen. Ansonsten bietet der sehr kleine Ort neben einer Tankstelle einen guten Ausgangspunkt, um den Brandberg zu besuchen.

Nach zwei Tagen Staub und Schotterpiste durch’s Nirgendwo, wird es kurz vor Swakopmund deutlich touristischer. Entlang der Straße finden sich immer wieder Stände mit Souvenirs und Frauen in traditioneller Kleidung und bunten Tüchern, versuchen, die vorbeifahrenden Autos anzuhalten, um etwas verkaufen zu können.

Am Ende der Strecke fahren wir auf der asphaltierten B2 geradewegs auf das Meer zu. Hier könnt ihr problemlos 120 km/h fahren.

Der Umweg von 30 km kam dadurch zustande, dass wir eigentlich noch nach Cape Cross (Kreuzkap) fahren wollten. Auch dort kann man 120 km/h fahren. Die Geschwindigkeitskontrolle unseres Autos war jedoch falsch eingestellt und wir konnten nur 80 km/h fahren. Der Piepston beim Überschreiten ist wirklich unerträglich! Daher sind wir nach 15 km umgedreht, weil es sich nicht mehr gelohnt hätte…

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 446 km
  • Fahrtzeit: 09:05 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Twyfelfontein – Petrified Forest: 48 km in 01:05 Std
  • Petrified Forest – Uis: 156 km in 03:15 Std
  • Uis – Swakopmund: 242 km in 04:45 Std (einschl. 30 km Umweg)
  • Besonderheit/ Anmerkung: erst Staub, dann Asphalt Richtung Meer

Tag 8: Swakopmund – Cape Cross – Swakopmund

Heute fahren wir nur eine verhältnismäßig kurze Strecke zu der Robbenkolonie von Cape Cross. Die Straße ist super ausgebaut und führt direkt durch die Wüste. Links seht ihr das Meer, rechts die Dünen. Es wirkt total surreal!

Hier könnt ihr problemlos 120 km/h fahren. Wir sind allerdings immer noch mit 80 km/h unterwegs, da die Autovermietung es nicht geschafft hat, den Warnton wegen der angeblichen Geschwindgkeitsüberschreitung auszustellen. Das ist aber auch die einzig „negative“ Erfahrung, die wir mit Asco Car Hire gemacht haben. Es war schon ein bisschen blöd, aber wirklich geärgert hat es uns dann auch nicht, da es nur auf dieser Strecke war.

Auf dem Rückweg nach Swakopmund haben wir noch an einem Schiffswrack an der Skeleton Coast angehalten, was etwa 56 km nördlich von Swakopmund liegt.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 271 km
  • Fahrtzeit: 03:30 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: asphaltierte Schnellstraße zwischen Meer und Wüste

Tag 9: Swakopmund

Heute ist der erste Tag, an dem wir das Auto stehen lassen. Und so schön der Roadtrip auch ist, tut es uns gut. Ohne die Geräuschkulisse des Autos und den ständigen Staub überall, schlendern wir zu Fuß durch Swakopmund.

Tag 10: Swakopmund – Welwitschia Drive – Swakopmund

Von Swakopmund aus ist der Welwitschia Drive ein toller Tagesausflug. Die Strecke führt durch eine karge Wüstenlandschaft, die auch als Mondlandschaft (moonscape) bezeichnet wird. Außerdem bekommt ihr natürlich die namensgebende, seltene Pflanze zu sehen.

Weltreise 2021 Wueste Swakop Flussbett
das grüne Flussbett des Swakop fällt in der kargen Wüste richtig auf

Auf dem Hinweg haben wir noch einen kurzen Schlenker in Swakopmund gemacht, um an einer Tankstelle unsere Gasflasche aufzufüllen und einen neuen Teller für die Flasche abzuholen, den Asco uns dorthin geschickt hat. Unserer war so zugestaubt, dass er nicht mehr funktioniert hat, obwohl wir ihn immer extra in eine Box getan haben. Außerdem haben wir an wirklich jedem Aussichtspunkt auf dem Welwitschia Drive angehalten und mehrere Pausen gemacht, um die Landschaft zu genießen.

Wie schnell die Strecke eigentlich zu fahren ist, wenn ihr zum Beispiel nur zu der Giant Welwitschia möchtet, seht ihr an der Dauer des Rückwegs.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 154 km
  • Fahrtzeit: 04:15 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Swakopmund – Giant Welwitschia: 80 km in 03:20 Std – mit Stopp an jedem view point!
  • Giant Welwitschia – Swakopmund: 74 km in 00:55 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: schöne Strecke durch die Wüste, gut zu fahren

Tag 11: Swakopmund

An unserem zweiten und letzten autofreien Tag, laufen wir noch einmal durch Swakopmund. Wir sind wirklich froh, dass wir uns für diesen Zwischenstopp entschieden haben. Uns gefällt die kleine Stadt sehr und wir genießen es, die kleinen Cafés zu besuchen. Außerdem waschen und sortieren wir unsere Sachen und versuchen, unser Auto vom Staub zu befreien.

Tag 12: Swakopmund – Sesriem

Auf dem Weg von Swakopmund nach Walvis Bay wird das Erlebnis, zwischen der Wüste und dem Meer herzufahren, noch extremer. Rechts seht ihr die unendliche Weite des Atlantik und links türmen sich die teilweise sehr hohen Dünen.

Weltreise Namibia 2021 zwischen Wueste und Meer
auf dem Weg von Swakopmund nach Walvis Bay

Später ändert sich die Landschaft und mitten im Nirgendwo tauchen auf einmal Giraffen auf! Die Straße schlängelt sich über den Kuiseb Pass und am Kuiseb Canyon vorbei. Wir halten an, um den Blick auf die Schlucht zu genießen. Wenn wir uns auf unserem Aussichtspunkt im Kreis drehen, sehen wir überall bis zum Horizont nur Steine und Berge – sonst nichts. Gar nichts!

Natürlich möchten wir uns den mittlerweile sagenumwobenen Apfelkuchen in Solitaire nicht entgehen lassen. Abgesehen vom Kuchen, der der beste in Namibia sein soll, ist Solitaire eine idyllische Oase und nicht viel mehr als ein etwas größerer Rastplatz. Unser Fazit ist: Der Apfelkuchen am Fish River Canyon (siehe Tag 18) war deutlich besser *grins. Aber vielleicht müsst ihr Euch bei aller Berühmtheit einfach selbst ein Bild machen…

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 356 km
  • Fahrtzeit: 07:25 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Swakopmund – Solitaire: 270 km in 06:10 Std
  • Solitaire – Sesriem: 86 km in 01:15 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: Solitaire ist als Zwischenstopp gut geeignet, aber kein Muss

Tag 13: Sesriem: Namib-Naukluft-Nationalpark

Auf dem Weg zur bekannten Düne Big Daddy fahren wir auf der mit Abstand besten Straße in einem Nationalpark, die wir je gesehen haben. Die komplette Strecke vom Gate bis zum 2×4-Parkplatz ist asphaltiert und in einem top Zustand. Wir sind also wirklich bei einem der touristischen Highlights Namibias angekommen. Nur die letzten knapp fünf Kilometer sind eine tiefsandige 4×4-Passage. Das erste und letzte Mal in Namibia benutzen wir die Allradfunktion unseres Fahrzeugs. Falls ihr ohne Allrad unterwegs seid, ist das kein Problem. Für die letzten fünf Kilometer steht Euch ein Shuttle zur Verfügung.

Dass man es schafft, zum Sonnenaufgang auf Big Daddy zu stehen, ist ein Mythos, der sich hartnäckig hält… Dazu haben wir bereits ausführlich in unserem Beitrag über Big Daddy berichtet. Wenn ihr dieses Naturspektakel erleben möchtet, müsst ihr eine Tour buchen.

Auf dem Rückweg von Big Daddy machen wir noch einen kurzen Umweg in das eigentliche Sossusvlei, am Fuße der zweithöchsten Düne, Big Mama. Zwischen den beiden höchsten Düne liegt eine etwa einen Kilometer lange Tiefsandpiste. Für diese Strecke steht unseres Wissen kein regulärer Shuttle zur Verfügung, lässt sich auf Nachfrage vor Ort aber mit Sicherheit organisieren.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 136 km
  • Fahrtzeit: 02:55 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Oshana Campsite – 2×4 Parkplatz Big Daddy: 66 km in 01:05 Std
  • 4×4 Parkplatz Big Daddy – Oasis Campsite: 70 km in 01:50 Std (mit Fotostop bei Big Mama)
  • Besonderheit/ Anmerkung: 60 km Asphalt, dann 4×4 Piste (das einzige Mal in Namibia Allrad benötigt!)

Tag 14: Sesriem: Namib-Naukluft-Nationalpark

Die zweite Übernachtung verbringen wir nicht im Nationalpark, sondern außerhalb, auf der Oasis Campsite. Auch von hier aus sind wir in wenigen Minuten am Gate des Parks.

Wie an Tag 13 berichtet, sind die Straßen im Nationalpark (erschreckend) gut ausgebaut. Die Fahrt an sich ist unspektakulär, wäre da nicht die atemberaubende Natur rings um uns herum!

Auf der Düne 45 erleben wir einen sehr heftigen Sandsturm, der uns das Atmen nahezu unmöglich macht. Unten auf der Straße bekommen wir davon jedoch überhaupt nichts mit. Die Fahrt ist absolut sicher und problemlos möglich.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 135 km
  • Fahrtzeit: 02:10 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Sesriem Gate – Sesriem Canyon: 4 km in 00:05 Std
  • Sesriem Canyon – 2×4 Parkplatz Hidden Vlei: 67 km in 01:00 Std
  • 2×4 Hidden Vlei – Düne 45: 16 km in 00:20 Std
  • Düne 45 – Gate Sesriem: 45 km in 00:40 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: 60 km Asphaltstraße durch den Nationalpark

Tag 15: Sesriem – Klein Aus

Irgendwie fällt es und schwer, etwas zu dieser Etappe zu schreiben. Wir haben vorher so viel gelesen und gehört, über die D707… Sie soll gefährlich sein. Einige raten sogar davon ab, die Strecke mit dem Mietwagen zu befahren. Warum? Das konnte uns auch niemand so genau sagen, wahrscheinlich wegen der Straßenqualität. Trotzdem soll die Straße wunderschön sein, die schönste von Namibia sogar. Mit Abstand!

Unser Fazit: Es war eine ganz normale Sand-Schotterpiste, wie wir sie überall in Namibia auf unseren vier Wochen Roadtrip erlebt haben. Wie überall, haben wir immer wieder Grader gesehen, die die Fahrbahnoberfläche in einem tadellosen Zustand halten. Wie überall haben wir kein einziges Schlagloch gefunden. Wie überall konnten wir gut fahren und haben eine abwechslungsreiche Landschaft erlebt. Wie überall!

Im Ergebnis ist die D707 weder gefährlich, noch wunderschön. Es ist eine ganz normale Straße, aber für uns definitiv nicht die Schönste…

Weltreise 2021 Namibia Traumstrasse D707
unterwegs auf der – angeblich – schönsten Straße Namibias, der D707
Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 352 km
  • Fahrtzeit: 06:15 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Sesriem – Betta: 140 km in 02:30 Std
  • Betta – Aus: 212 km in 03:45 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: angebliche Traumstraße D707… ganz schön

Tag 16: Klein Aus – Diaz Point (Lüderitz)

Von Klein Aus bis nach Lüderitz führt die asphaltierte Schnellstraße vollkommen geradeaus. Nur wegen heftigen Windböen und Sandverwehungen kann es hier gefährlich werden. Bei uns ist jedoch alles ruhig. Der Abzweig Richtung Sperrgebiet und dann weiter zum Diaz Point führt durch eine wunderschöne Landschaft. Hier könnt ihr unter anderem Flamingos und Pinguine entdecken!

Unterwegs haben wir folgende Pausen eingelegt:

Am Viewpoint in Aus haben wir 30 Minuten bei den Wildpferden verbracht. Das geht auch viel schneller, wenn ihr die Tiere nicht weiter beobachten möchtet. Die Pferde stehen nämlich direkt neben dem Parkplatz. An der Bahnhofsruine von Garub haben wir etwa 20 Minuten verbracht, sind ein wenig durch die Wüste spaziert und haben Fotos gemacht. Wenn ihr nur das Gebäude an sich angucken möchtet, seid ihr viel schneller. Tja, und die längste Pause haben wir bei den Pinguinen eingelegt! 1 Stunde und 30 Minuten haben wir dort verbracht. Leider sieht man die Tiere nur aus einiger Entfernung, aber auch die Landschaft ist so schön, dass sich ein kleiner Spaziergang auf jeden Fall lohnt!

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 164 km
  • Fahrtzeit: 02:35 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Klein Aus – Lüderitz: 140 km in 01:45 Std
  • Lüderitz – Halifax Point: 20 km in 00:40 Std
  • Halifax Point – Diaz Point: 4 km in 00:10 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: lohnenswerter Abstecher zum Halifax – und Diaz Point

Tag 17: Diaz Point (Lüderitz) – Klein Aus

Auch auf der Halbinsel des Diaz Point und im Nationalpark Sperrgebiet, sind die Straßen in einem sehr guten Zustand. Wir fahren die gleiche Strecke wie am Tag zuvor und sind super glücklich über unsere Übernachtung am Diaz Point.

Bevor wir uns wieder auf die Schnellstraße nach Klein Aus begeben, machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Lüderitz, der uns etwas eine halbe Stunde Zeit kostet. In Kolmanskop parken wir direkt neben der Straße an der Einfahrt, da wir ein Fotopermit für abends gekauft haben. Tagsüber könnt ihr auf befestigten Straßen direkt bis vor das Hauptgebäude, das große Kasino, fahren.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 174 km
  • Fahrtzeit: 02:55 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Lüderitz – Kolmanskop: 13 km in 00:10 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: schöne Strecke durch den Nationalpark, danach Asphaltstraße

Tag 18: Klein Aus – Fish River Canyon (Hobas)

Die ersten 200 Kilometer von Klein Aus zum Fish River Canyon sind relativ ereignislos. Aber auf guter, asphaltierter Strecke sind diese schnell geschafft.

Am Naute Staudamm legen wir eine kurze Pause ein. Hier gibt es einen kleinen Shop und Toiletten. Wenn ihr beides gerade nicht braucht, lohnt sich ein Abstecher nicht unbedingt. Allerdings ist es faszinierend, in der Weite des trockenen Landes, soviel Wasser zu sehen. Kurz hinter dem Damm steht die Straße ein wenig unter Wasser, wir können aber problemlos passieren.

Einen richtig guten Stopp können wir Euch knapp 40 Kilometer südlich des Staudamms, direkt an der C12, empfehlen: Die Canyon Farm Yard! Angehalten haben wir, weil uns ein großes Schild neben der Straße den „best Apfelstrudel in Namibia“ verspricht. Und das ist er wirklich! Zudem haben wir den besten Kaffee in Namibia! Von der freundlichen und redseligen Besitzerin erhalten wir außerdem viele Einblicke in das aktuelle Leben in Namibia. Spoiler: Auf dem Rückweg haben wir gleich noch einmal angehalten…! *grins

Am Fish River Canyon brauchen wir etwa 15 Minuten für den Check-in am Gate. Zehn Minuten später stehen wir dann vor der riesigen Schlucht und sind sprachlos! Auf dem Weg vom main viewpoint bis zum sunset viewpoint, gibt es viele weitere lohnenswerte Aussichten. Haltet einfach immer mal wieder an!

Der Sonnenuntergang über dem Canyon ist ein wahres Naturspektakel! Wir fühlen uns geradezu ehrfürchtig vor dieser Kulisse. Die wahnsinnig intensiven und sich schnell ändernden Farben erinnern uns sogar ein wenig an die Nordlichter in Island.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 330 km
  • Fahrtzeit: 06:40 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Klein Aus – Fish River Entrance Gate: 304 km in 04:05 Std
  • Fish River Entrance Gate – main view point: 12 km in 00:10 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: bis kurz vor Keetmanshoop gute, asphaltierte Straße, „best Apfelstrudel“!

Tag 19: Fish River Canyon (Hobas) – Keetmanshoop (Mesosaurus)

Natürlich fahren wir nicht vom Fish River Canyon los, ohne noch einmal alle Aussichtspunkte im Hellen abzufahren! In unserem Beitrag über den Fish River Canyon findet ihr unsere Tipps und Erfahrungen dazu.

Danach fahren wir die gut ausgebaute C12 zurück bis nach Keetmanshoop, wo wir wieder auf eine Asphaltstraße kommen. In Keetmanshoop findet ihr alles, was ihr braucht. Es gibt Tankstellen, Supermärkte und Werkstätten. Erst der Abzweig zum Köcherbaumwald und dem Mesosaurus Fossil Camp ist wieder eine C-Schotterstraße. Wie immer ist auch diese super gut zu befahren.

Interesssant ist die Lage von Keetmanshoop. Ähnlich wie in Swakopmund ist die komplette Stadt mit Sand umgeben. Als wenn die Städte – im wahrsten Sinne des Wortes – aus der Wüste gestampft sind…

Weltreise 2021 Namibia Roadtrip
auf unserem Namibia-Roadtrip genießen wir immer wieder die tolle Landschaft
Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 243 km
  • Fahrtzeit: 04:15 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Fish River Entrance Gate – Köcherbaumwald: 173 km in 02:35 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: Asphaltstraße bis Keetmanshoop, dort gute Infrastruktur

Tag 20: Keetmanshoop – Mariental

Heute ist der Weg wenig interessant. Den Zwischenstopp in Mariental haben wir nur zur Halbierung der Wegstrecke eingeplant. Da die Autobahn-ähnliche Schnellstraße wirklich super gut zu befahren ist, wäre das gar nicht einmal notwendig gewesen. Aus unserer Sicht könnt ihr die Strecke von Keetmanhoop bis nach Windhoek sehr gut und entspannt an einem Tag fahren.

Und noch ein Grund würde dafür sprechen… Die Kalahari Anib Lodge. Etwa 35 Kilometer hinter Mariental liegt diese Lodge, die auch Campingplätze bietet. Für unseren Geschmack ist dort alles zu viel. Jede Menge Shops und Restaurants, die mitten in der Wüste jegliche Annehmlichkeiten bieten. Das Personal ist super unfreundlich und drängt uns ein Essen auf, das wir eigentlich nicht möchten. Am Ende ist es super teuer, sehr wenig und schmeckt überhaupt nicht.

Nur, wenn ihr einen Ausflug in die Kalahari machen möchtet, bietet sich dieser Stopp an. Da wir bereits in Botswana im CKGR (Central Kalahari Game Reserve) waren, haben wir in Namibia darauf verzichtet.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 326 km
  • Fahrtzeit: 03:40 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Keetmanshoop – Kalahari Anib Lodge: 266 km in 02:50 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: Zwischenstopp auf dem Weg nach Windhoek, Asphaltstraße

Tag 21: Mariental – Windhoek

Wie bereits am Vortag, ist die Strecke an sich recht unspektakulär. Die gut ausgebaute Straße ermöglicht uns ein zügiges Fahren. Kurz vor Windhoek stehen wir das allererste Mal auf unserer Reise im Stau! Soviele Autos wie heute haben wir in den letzten fünf Wochen nicht gesehen!

Trotz des etwas eintönigen Abschlusses, sind wir traurig, dass wir unser Auto mit Dachzelt heute abgeben müssen.

Weltreise 2021 Namibia Roadtrip
asphaltierte Hauptstraße auf dem Weg nach Windhoek
Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 271 km
  • Fahrtzeit: 04:00 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: gute Asphaltstraße, immer geradeaus…

Teil 2: Windhoek, Swakopmund und Umgebung

Für unsere Zeit in Windhoek und Swakopmund haben wir Euch hier nur noch die Fahrtage angegeben. An den anderen Tagen haben wir die beiden Städte erkundet. Davon berichten wir Euch separat. Hier findet ihr schon Eindrücke von Swakopmund und unseren Ausflügen zu den Robben am Cape Cross und der Fahrt des Welwitschia Drive.

Tag 22: Windhoek – Swakopmund

Die Strecke von Windhoek nach Swakopmund ist durchgehend wie eine asphaltierte Schnellstraße bzw. Autobahn ausgebaut. Natürlich könnt ihr auch hier immer wieder Tieren, vor allem Ziegen und Kühen, am Wegesrand begegnen. Ansonsten ist die Fahrt aber sehr entspannt und zügig möglich.

Wenn es lange Zeit geradeaus geht, vergesst nicht, das Tempolimit einzuhalten. Die gute Qualität der Straßen verleitet dazu…

Achso: Ihr empfangt rund um Windhoek und Swakopmund deutschsprachiges Radio! Größtenteils hören wir deutsche Lieder, die wir noch nie zuvor gehört haben. Lasst Euch einfach überraschen, wenn ihr dort seid. Aber, um einen Einblick in das aktuelle Geschehen des Landes zu bekommen, sind die Nachrichten wirklich gut.

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 360 km
  • Fahrtzeit: 03:55 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: gut ausgebaute Autobahn/ Schnellstraße

Tag 23: Swakopmund – Walvis Bay – Swakopmund

Die Strecke von Swakopmund nach Walvis Bay ist asphaltiert und zügig zu fahren. Dabei ist es total surreal, zwischen der Wüste und dem Meer hindurchzufahren (siehe Tag 12).

Vom Zentrum in Walvis Bay bis zu den Lagunen im Dorob-Nationalpark ist es nicht weit. Erst hinter dem kleinen Häuschen am Eingang werden die Straßen etwas schlechter, aber nicht so, dass ihr mit einem Kleinwagen nicht immer noch gut zurechtkommen würdet.

An dem kleinen Häuschen erhaltet ihr Informationen zu dem Nationalpark und könnt eine Spende für den Besuch geben.

Zu Beginn kommen wir an einem Salzwerk vorbei, dann erreichen wir schnell die pinken Lagunen und sehen die ersten Flamingos! Zwischen den Wasserbecken fahren wir dann auf einen schmalen Damm, der uns nach etwa vier Kilometern zu einem kleinen Parkplatz am Strand führt, dem Paaltjies Parking. Dort gibt es sogar ein WC – typisch Namibia!

Die meisten Tierbeobachtungen haben wir rechts und links des Damms. Daher brauchen wir für diese kurze Strecke hin und zurück auch eine Stunde!

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 112 km
  • Fahrtzeit: 03:15 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Swakopmund – Walvis Bay Flamingo Lagoon City: 39 km in 00:40 Std
  • Walvis Bay Flamingo Lagoon City – Pink Lake: 10 km in 00:25 Std (inkl. Eintritt/ Spende/Infos)
  • Pink Lake – Paaltjies Parking: 8 km in 01:00 Std (mit Pausen und Flamingos!!!)
  • Paaltjies Parking – Swakopmund: 55 km in 01:10 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: Fahrt durch die Lagunen von Walvis Bay super schön mit vielen Tieren

Tag 24: Swakopmund – Düne 7 und Walvis Bay – Swakopmund

Auch wenn man es beim Anblick der Düne 7 nicht glauben mag, sie liegt direkt neben einer großen Straße. Daher erreichen wir die Düne auch mit unserem kleinen Polo problemlos.

Wir sind am Wochenende hier und wissen zunächst nicht, ob das eine gute Idee war. Der Parkplatz ist nämlich relativ voll (sieht man auf dem Foto nicht, wir parken am hinteren Ende…). Sobald wir unser Auto allerdings verlassen, fühlen wir uns wie in einem riesigen afrikanischen Familientreffen und sind super glücklich. Hier scheinen sich die Einheimischen zum Grillen und gemeinsamen Essen zu treffen. Es läuft entspannte Musik, Kinder toben im Sand und insgesamt herrscht eine sehr entspannte Stimmung. Ja, es ist wundervoll, genau dies hier mitzuerleben. Bei uns trifft man sich zum Picknick im Park, hier trifft man sich zum Braai in der Wüste *grins.

Der Aufstieg auf die Düne lohnt sich absolut! Leichter ist es, wenn ihr von der Rückseite (dem Parkplatz abgewandten Seite) hochlauft.

Da uns die Tierwelt im Dorob-Nationalpark gestern so gut gefallen hat, besuchen wir diesen am Nachmittag erneut und freuen uns über zahlreiche Flamingos, Pelikane und viele weitere Vögel.

Beide Stopps können wir absolut empfehlen – auch mit einem Kleinwagen.

Weltreise 2021 Namibia Duene 7 Walvis Bay
Parkplatz an der Düne 7 – dahinter verläuft direkt die asphaltierte Hauptstraße!
Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 128 km
  • Fahrtzeit: 02:35 Std
  • ausgewählte Teilstrecken:
  • Swakopmund – Düne 7: 45 km in 00:40 Std
  • Düne 7 – 4 km vor Paaltjies Parking: 30 km in 00:45 Std
  • 4 km vor Paaltjies Parking – Swakopmund: 53 km in 01:10 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: Parken direkt neben der Düne 7 möglich, obwohl es nach Wüste aussieht…

Tag 25: Swakopmund – Windhoek

Wie an Tag 22 erleben wir die Strecke als sehr entspannt. Nur wegen einer Polizeikontrolle verzögert sich unsere Weiterfahrt. Allerdings ist dies der aktuellen Cor…situation geschuldet. Alle anderen regulären Verkehrskontrollen sind bisher sehr schnell, freundlich und reibungslos verlaufen. Grundsätzlich würden wir also nicht empfehlen, für derartige Kontrollen mehr Zeit einzuplanen.

In Windhoek sind wir traurig, dass wir unseren Mietwagen wieder abgeben müssen. Die Zeit ist super schnell vergangen und wir haben noch lange nicht alles von Namibia gesehen. Eines Tages kommen wir sicherlich wieder!

Infos zur Etappe:
  • Kilometer: 360 km
  • Fahrtzeit: 05:05 Std
  • Besonderheit/ Anmerkung: gut ausgebaute Autobahn/ Schnellstraße

Wir freuen uns, wenn wir Euch mit unseren Tipps bei der Planung einer Reise durch Namibia helfen können. Jetzt seid ihr dran: Steckt ihr gerade mitten in der Planung, habt ihr Ergänzungen oder Fragen? Dann hinterlasst gerne einen Kommentar. Bis zum nächsten Mal, Jenny

Hinweis: Dieser Beitrag enthält unbezahlte Werbung. Wir berichten Euch von maps.me und Organic Maps als Navigationshilfe. Außerdem empfehlen wir Euch Asco Car Hire in Windhoek.

2 Kommentare

  1. Hi Jenny, mit Begeisterung habe ich die Infos eurer Namibia Reise hier gelesen. Es war schon fast wie mitgefahren 😃
    Stecke gerade in meinen eigenen Vorbereitungen für nächstes Frühjahr (Einflug Windhoek spätestens Ende März, da ab 1.4 die Einreise Bedingungen ziemlich aufwendig sind)
    Mich beeindruckt Swakopmund bevor ich es gesehen habe und das kleine Städtchen soll der Haupteil werden. Alles andere wird drum herum gebastelt 😅
    Links Verkehr bin ich noch nie gefahren, vielleicht hast du ja noch hilfreiche Tipps für mich. Würde mich sehr freuen.
    Liebe Grüße Anne

    1. Hallo Anne,
      herzlich willkommen bei weitglücklich und vielen Dank für dein tolles Kompliment. So soll es sein, wir nehmen Euch gerne alle virtuell mit auf Reisen!
      Oh, wir haben nur gelesen, dass es ein visa on arrival geben soll, was man am Flughafen bekommt. Hätten da jetzt nicht mit etwas Großem gerechnet. Hast du was gehört? Aber super, dass du nach Namibia kommst. Du wirst sicher begeistert sein!

      Zum Linksverkehr: Mmmh, eigentlich nur, entspannt bleiben. In Namibia gibt es ja insgesamt wenig Verkehr, auch in Windhoek. Da du auf der anderen Seite sitzt, hast du es eigentlich immer auf dem Schirm, dass du links fährst. Diesen Vorteil sollte man nicht unterschätzen! Ansonsten es sich vielleicht einfach vor jeder Fahrt nochmal kurz bewusst machen und beim Rechtsabbiegen den Schulterblick nicht vergessen…
      Wir hatten beide echt keine Probleme damit, obwohl ich (Jenny) vorher auch ordentlich Respekt davor hatte. Das einzig was bei uns immer mal wieder passiert ist, war das Verwechseln von Blinker und Scheibenwischer 🙂

      Wir wünschen dir jetzt schon eine tolle Zeit dort und bis dahin noch eine schöne Vorfreude (das gehört für uns auch zur Reise dazu!).
      Meld dich gerne, falls du noch Fragen hast.
      Viele Grüße Thomas und Jenny

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